Inbetriebnahme für Konformität mit Funktionssicherheitsstandards
Einführung
In einer mit den Funktionssicherheitsstandards konformen Installation müssen Sie die vollständige Geräte- und Netzeinrichtung prüfen, bevor die Installation eingesetzt wird.
Inbetriebnahmeverfahren
Phase | Beschreibung |
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1 |
Überprüfen Sie, ob die Geräteverdrahtung der Beschreibung im Abschnitt „Installation und Verdrahtung des Produkts“ entspricht. Siehe Produktinstallation und -verdrahtung. |
2 |
Überprüfen Sie, ob die Geräteeinstellungen der Beschreibung im Abschnitt „Produktkonfiguration“ entsprechen. Siehe Konformitätsanforderungen der Sicherheitsnormen. |
Modbus/98-Protokoll für die Inbetriebnahme verwenden
Das Geräte-Kommunikationsprotokoll ist konform mit den Anforderungen von IEC60730-1: Anhang H (Softwareklasse B). Wenn dieses Kommunikationsprotokoll anstelle der Standard-Modbus-Schnittstelle verwendet wird, ergibt sich ein funktionssicherer Kanal zwischen dem Gerät und dem Netz.
Sie können das Gerätekonfigurations- und -Inbetriebnahmeverfahren überprüfen (Isolationsüberwachung und Isolationsfehlererkennung prüfen), indem Sie sicherstellen, dass die auf dem Gerät eingestellten Werte den Erwartungen entsprechen (Modbus/98-Schreibfunktion) und dass die aus dem Gerät ausgelesenen Werte zuverlässig sind (nach Klasse B IEC 60730-1 Anhang H).
Das Protokoll ist ein Add-on des Standard-Modbus-Protokolls (wie in der Anleitung „Modbus Serial Line Protocol and Implementation Guide v1.02“ auf Modbus.org definiert), das einen benutzerspezifischen Funktionscode nutzt: 98 (0x62). Eine detaillierte Beschreibung des Protokolls und eine Implementierungsanleitung für den Master-Treiber finden Sie im Spezialdokument zum Modbus/98-Protokoll.
Das Protokoll basiert auf einem Sitzungsmechanismus, durch den die Kommunikation innerhalb einer sicheren Struktur gemäß der nachstehenden Beschreibung erfolgt:
Während einer aktiven Sitzung können mehrere Modbus/98-Lese-/-Schreibvorgänge durchgeführt werden, allerdings muss die Sitzung am Ende einer Sequenz geschlossen werden.
Über dieses Protokoll stehen die folgenden Merkmale zur Verfügung:
-
Datenintegrität: Die Integrität der vom Gerät übertragenen und verarbeiteten Daten wird auch im Fall von Geräte- und Systemstörungen gewährleistet, da im Protokoll spezifische Fehlermanagementmechanismen eingebettet sind.
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Kommunikationssynchronisierung: Die Übertragungen erfolgen sequenziell und innerhalb eines gültigen Zeitfensters.
-
Sichere Verbindung: Die Master- und Slave-Geräte identifizieren beide Enden der aktiven Kommunikationssitzung anhand eines eindeutigen Tokens, das bei jeder Sitzung neu initialisiert wird.
Sie können beide Protokolle (Standard und /98) gleichzeitig im Gerät verwenden. Damit jedoch alle Anforderungen der Funktionssicherheitsstandards erfüllt werden, muss für das Netz, in dem das Gerät integriert wird, die folgende Konfigurationssequenz (unter Verwendung des Modbus/98-Protokolls) implementiert werden:
Parameter | Adresse | Register | Wert | Bemerkung | ||
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Dez | Hex | Dez | Hex | |||
Standard-Modbus sperren | 754 | 2F2 | 755 | 2F3 | 1 (ON) | Lesefunktion ist immer noch aktiv |
MMS mit Kennwort sperren | 3014 | BC6 | 3015 | BC7 | 0000...9999 | Kennwort einstellen |
3015 | BC7 | 3016 | BC8 | 1 | Kennwortschutz aktivieren |
Das Gerät kann nicht überprüfen, ob die empfangenen Daten korrekt und für das Netz anwendbar sind. Es kann nur die Integrität der empfangenen Daten überprüfen.