1639572DE-01

Kurzanleitung

Überblick über das Applikationsbeispiel

Einführung

In der Kurzanleitung werden anhand eines Applikationsbeispiels die einzelnen Schritte zur Installation, Konfiguration und Verwendung von TeSys T veranschaulicht.

Im Applikationsbeispiel dient der LTM R-Controller zum Schutz und zur Steuerung eines Motors und seiner angetriebenen Last – in diesem Fall einer Pumpe.

Dieses Applikationsbeispiel soll:

  • Ihnen zeigen, wie sich der LTM R-Controller in wenigen Schritten konfigurieren lässt

  • als Beispiel dienen, das Sie ändern und als Basis für Ihre eigene Konfiguration verwenden können

  • als Ausgangspunkt für die Entwicklung komplexerer Konfigurationen mit zusätzlichen Funktionen wie HMI- oder Netzwerksteuerung dienen

Ausgeführte Funktionen

Wenn der LTM R-Controller zum Schutz und zur Steuerung von Motor und Pumpe konfiguriert wurde, führt er die folgenden Funktionen aus:

  • Thermischer Überlastschutz

  • Schutz des Motortemperaturfühlers

  • Spannungsschutz/Unterspannung

  • Schutz vor externer Erdschlussstrom-Auslösung

  • Erstkonfiguration des Systems bei Inbetriebnahme mithilfe des PCs und der PowerSuite-Software

Betriebsbedingungen

Für das Applikationsbeispiel gelten folgende Betriebsbedingungen:

  • Motorleistung: 4 kW

  • Leiterspannung: 400 VAC

  • Strom: 9 A

  • Steuerkreisspannung: 230 VAC

  • 3-Draht-Steuerung

  • Motor – Auslöseklasse 10

  • Start-Taster

  • Stopp-Taster

  • Reset-Taster an der Gehäusetür

  • Auslöseleuchte

  • Alarmleuchte

  • Starter mit einer Drehrichtung unter voller Spannung (direkt über den Netzstarter)

  • 24 VDC-Spannungsversorgung im Motorsteuerungszentrum oder der Steuerstation für die zukünftige Verwendung mit LTM E-Erweiterungsmodul-Eingängen

Netzwerkbedingungen

Die Netzwerkbedingungen für dieses Beispiel lauten wie folgt:

  • Protokoll: Modbus

  • Adresse: 4

  • Baudrate: 19.200

  • Parität: Gerade

Verwendete Komponenten

In dem Applikationsbeispiel werden folgende Komponenten verwendet:

Element

Beschreibung der Komponente

Referenznummer

1

LTM R-100-240-VAC-Modbus-Motormanagement-Controller (1,35–27 A FLC)

LTMR27MFM

2

LTM E-24-VDC-Erweiterungsmodul

LTMEV40BD

3

LTM R/LTM E-RJ45-Verbindungskabel

LTMCC004

4

PowerSuite-Kabelsatz

VW3A8106

5

PowerSuite-Software auf CD-ROM, Version ≥ 2.5

PowerSuite

6

Externer Erdschlussstromsensor

TA30

7

Externer Motortemperaturfühler (PTC binär)

Vom Kunden bereitgestellt

Allgemeine Beschreibung des TeSys T-Motormanagementsystems

Systemüberblick

Das TeSys T-Motormanagementsystem bietet Schutz-, Steuerungs- und Überwachungsfunktionen für einphasige und 3-phasige Wechselstrom-Induktionsmotoren.

Das System bietet Diagnose- und Statistikfunktionen sowie konfigurierbare Alarme und Auslösungen. Somit ist eine Wartung der Komponenten besser planbar und eine kontinuierliche Verbesserung des gesamten Systems anhand der erfassten Daten möglich.

Die 2 wichtigsten Hardwarekomponenten des Systems sind:

  • der LTM R-Controller und

  • das LTM E-Erweiterungsmodul

Allgemeine Beschreibung des Systems

In den folgenden Tabellen werden die Hauptkomponenten des TeSys T-Motormanagementsystems beschrieben.

LTM R-Controller

Funktionsbeschreibung

Referenznummer

  • Stromerfassung 0,4–100 A

  • einphasige oder 3-phasige Stromeingänge

  • 6 digitale Logikeingänge

  • 4 Relaisausgänge: 3 SPST, 1 DPST

  • Anschlüsse für einen Erdschlusssensor

  • Anschluss für einen Motortemperaturfühler

  • Netzwerkanschluss

  • Anschluss für ein HMI-Gerät oder Erweiterungsmodul

  • Funktionen für Stromschutz, -messung und -überwachung

  • Motorsteuerfunktionen

  • Betriebsanzeige

  • LED-Anzeigen für Auslösungen und Alarme

  • Anzeigen für Netzwerkkommunikation und Alarme

  • LED-Anzeige für HMI-Kommunikation

  • Test- und Reset-Funktion

LTMR08MBD (24 VDC, 0,4–8 A FLC)

LTMR27MBD (24 VDC, 1,35–27 A FLC)

LTMR100MBD (24 VDC, 5–100 A FLC)

LTMR08MFM (100–240 VAC, 0,4–8 A FLC)

LTMR27MFM (100–240 VAC, 1,35–27 A FLC)

LTMR100MFM (100–240 VAC, 5–100 A FLC)

LTM E-Erweiterungsmodul

Funktionsbeschreibung

Referenznummer

  • Spannungserfassung 110–690 VAC

  • 3-Phasen-Spannungseingänge

  • 4 zusätzliche digitale Logikeingänge

  • Zusätzliche Funktionen für Spannungsschutz, -messung und -überwachung

  • LED-Betriebsanzeige

  • LED-Anzeigen für den Status der Logikeingänge

Zusätzliche, für ein optionales Erweiterungsmodul erforderliche Komponenten:

  • Verbindungskabel vom LTM R-Controller zum LTM E

LTMEV40BD (24-VDC-Logikeingänge)

LTMEV40FM (100–240-VAC-Logikeingänge)

Software PowerSuite

Funktionsbeschreibung

Referenznummer

  • Konfiguration des Systems über Menüeinträge

  • Anzeige von Parametern, Alarmen und Auslösungen

  • Steuerung des Motors

Zusätzliche, für die PowerSuite-Software erforderliche Komponenten:

  • ein PC

  • separate Stromquelle

  • LTM R/LTM E/PC-Kommunikationskabel

PowerSuite ≥ V 2.5

VW3A8106

(PowerSuite-Kabelsatz)

LTM CU-Bedieneinheit

Funktionsbeschreibung

Referenznummer

  • Konfiguration des Systems über Menüeinträge

  • Anzeige von Parametern, Alarmen und Auslösungen

  • Steuerung des Motors

Zusätzliche, für ein optionales HMI-Gerät erforderliche Komponenten:

  • LTM R/LTM E/HMI-Kommunikationskabel

  • HMI/PC-Kommunikationskabel

LTM CU

VW3A1104R.0

(HMI-Kommunikationskabel)

VW3A8106

(PowerSuite-Kabelsatz)

LTM9KCU

Kit für tragbare LTM CU

Beschreibung von LTM R und LTM E

In den nachfolgenden Abbildungen sind die Ausstattungsmerkmale des LTM R-Controllers und des LTM E-Erweiterungsmoduls dargestellt:

LTM R-Controller

LTM E-Erweiterungsmodul

1 Test/Reset-Taste

2 HMI-Port mit RJ45-Anschluss zum Anschluss des LTM R-Controllers an ein HMI, einen PC oder ein LTM E-Erweiterungsmodul

3 Netzwerk-Port mit RJ45-Anschluss zum Anschluss des LTM R-Controllers an eine Modbus-SPS

4 LTM R-Status-LEDs

5 Steckklemme: Steuerspannung und intern gespeiste Logikeingänge und gemeinsame Leitungen

6 Steckklemme: DPST-Ausgangsrelais (Double Pole/Single Throw)

7 Steckklemmen-Ausgangsrelais

8 Steckklemme: Erdschlussstrom-Auslöseeingang und Temperaturfühlereingang

9 Steckklemme: Modbus-Netzwerk

1 Port mit RJ45-Anschluss für HMI oder PC

2 Port mit RJ45-Anschluss zum LTM R-Controller

3 Status-LEDs

4 Steckklemme: Spannungseingänge

5 Steckklemme: Logikeingänge und gemeinsame Leitung

Installation

Überblick

Im folgenden Verfahren werden – gemäß den im Applikationsbeispiel verwendeten Einsatzbedingungen – die Installation und physische Konfiguration des TeSys T-Systems beschrieben. Dasselbe Verfahren wird auch für andere Konfigurationen verwendet.

Das vollständige Installationsverfahren ist in den Kurzanleitungen beschrieben, die sich im Lieferumfang des LTM R-Controllers und des LTM E-Erweiterungsmoduls befinden. Außerdem finden Sie eine detaillierte Beschreibung im Kapitel „Installation“ des Benutzerhandbuchs.

GEFAHR
GEFAHR EINES STROMSCHLAGS, EINER EXPLOSION ODER EINES LICHTBOGENÜBERSCHLAGS
Schalten Sie vor Arbeiten am Gerät die gesamte Spannungsversorgung ab.
Tragen Sie angemessene persönliche Schutzausrüstung (PSA) und wenden Sie sichere Arbeitsverfahren für elektrische Anlagen an.
Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen hat Tod oder schwere Verletzungen zur Folge.

In den nachstehenden Abbildungen sind die physischen Abmessungen des LTM R-Controllers und des LTM E-Erweiterungsmoduls angegeben:

LTM R

LTM E

LTM R und LTM E montieren

Montieren Sie den LTM R-Controller und das LTM E-Erweiterungsmodul. Achten Sie hierbei auf die Freiräume und die Betriebsposition.

Die nachstehenden Abbildungen zeigen die Montage des LTM R und LTM E auf einer DIN-Schiene, einer festen Montageplatte oder einer Telequick-Platte:

Diese Abbildung zeigt die möglichen Betriebspositionen:

LTM R mit LTM E verbinden

Schließen Sie den LTM R-Controller über das RJ45-Kabel an das LTM E-Erweiterungsmodul an.

Anschluss an ein TeSys T LTM CU-HMI-Gerät (optional)

Die nachstehenden Abbildungen zeigen den Anschluss des TeSys T LTM CU-HMI-Geräts an den LTM R-Controller mit bzw. ohne LTM E-Erweiterungsmodul:

1 LTM CU-Bedieneinheit

2 RJ45-Kabel (VW3 A1 104R30, in diesem Beispiel)

3 LTM R-Controller

4 LTM E-Erweiterungsmodul

Verdrahtung der Stromwandler

Verdrahten Sie die Stromwandler gemäß den Einsatzbedingungen:

  • Gerätebetriebsbereich → 1,35–27 A

  • Motornennstrom → 9 A

In diesem Fall ist 1 Durchgang durch die Stromwandler ausreichend, es sind jedoch 2 Durchgänge möglich:

Erdschlussstromwandler verdrahten

Verdrahten Sie den Erdschlussstromsensor:

LTM R verdrahten

  • Verdrahten Sie die Spannungsversorgung und den E/A.

  • Verdrahten Sie die Temperaturfühler.

HINWEIS
GEFAHR EINER BESCHÄDIGUNG DER EINGÄNGE
Schließen Sie die Eingänge des LTM R-Controllers über die 3 Erdungsklemmen (C) an, die über einen internen Filter mit der A1-Steuerspannung verbunden sind.
Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Sachschäden zur Folge haben.

LTM E verdrahten

Verdrahten Sie die Spannungswandler und die E/A am LTM E-Erweiterungsmodul.

Verdrahtung des LTM R-Controllers

Das folgende Anschlussschema zeigt – gemäß dem Applikationsbeispiel – den Hauptstromkreis und die lokale 3-Draht-Steuerung (Impuls) mit wählbarer Netzwerksteuerung.

1 Schaltschütz

2 Erdschlussstromsensor

3 PTC-Binärthermistor

4 Alarmanzeige

5 Auslöseanzeige

L Lokale Steuerung

O Aus

N Netzwerksteuerung

Konfiguration

Überblick

Nach erfolgter Verdrahtung besteht der nächste Schritt in der Konfiguration der Parameter mithilfe der PowerSuite-Software (siehe das PowerSuite-Kapitel im Benutzerhandbuch).

WARNUNG
NICHT BESTIMMUNGSGEMÄSSER GERÄTEBETRIEB
Für die Anwendung dieses Produkts ist spezielles Fachwissen im Bereich der Entwicklung und Programmierung von Steuerungssystemen erforderlich. Das Produkt darf nur von Personen programmiert und verwendet werden, die über das entsprechende Fachwissen verfügen.
Es sind alle lokalen und nationalen Sicherheitsvorschriften und -richtlinien zu befolgen.
Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Tod, schwere Verletzungen oder Sachschäden zur Folge haben.

Installation der Software

Schritt

Beschreibung

1

Legen Sie die Installations-CD in das CD/DVD-Laufwerk Ihres PCs ein.

2

Suchen und klicken Sie auf die Datei „Setup.exe“. Daraufhin startet der Konfigurationsassistent.

3

Folgen Sie den Anweisungen im Konfigurationsassistenten.

Verbindung zur PowerSuite-Software herstellen

Im Applikationsbeispiel:

1 PC mit PowerSuite-Software

2 PowerSuite-Kabelsatz VW3 A8 106

3 LTM R-Controller

4 LTM E-Erweiterungsmodul

Wenn Sie das Erweiterungsmodul nicht verwenden, wird das HMI-Gerät direkt an den Controller angeschlossen:

1 PC mit PowerSuite-Software

2 PowerSuite-Kabelsatz VW3 A8 106

3 LTM R-Controller

Einstellen der Parameter

Schritt

Beschreibung

1

Starten Sie die PowerSuite-Software.

2

Wählen und öffnen Sie auf dem Bildschirm „Load Configuration“ (Lastkonfiguration) eine Konfigurationsdatei mit werkseitigen Standardeinstellungen.

3

Öffnen Sie in der Verzeichnisstruktur das Verzeichnis „Device Information“ (Geräteinformationen) und stellen Sie die Betriebsparameter ein.

4

Öffnen Sie in der Verzeichnisstruktur das Verzeichnis „Settings“ (Einstellungen).

5

Rufen Sie im Unterverzeichnis „Motor and Control“ (Motor und Steuerung) die Betriebsparameter auf und stellen Sie sie ein.

6

Wiederholen Sie Schritt 5 für alle anderen Unterverzeichnisse von „Settings“ (Einstellungen).

7

Speichern Sie eine Kopie der vollständigen Konfigurationseinstellungen in einer neuen Konfigurationsdatei.

Liste der Parametereinstellungen

Parametereinstellungen für das Applikationsbeispiel:

Verzeichnis „Device Information

Unterverzeichnis

Parameter

Einstellung

Device information (Geräteinformationen)

 

Current range (Strombereich)

1,35–27 A

Network (Netzwerk)

Modbus

Control voltage (Steuerspannung)

100–240 VAC

Verzeichnis „Settings

Unterverzeichnis

Parameter

Einstellung

Motor and Control Settings (Motor- und Steuerungseinstellungen)

Motor operating mode (Motor-Betriebsmodus)

Nominal voltage (Nennspannung)

400 V

Nominal power (Nennleistung)

4 kW

Operating mode (Betriebsmodus)

3-Draht, unabhängig

Contactor rating (Schaltschütz-Abschaltstrom)

9 A

Phase

3-phasig

Motor temperature sensor (Motortemperaturfühler)

Sensor type (Fühlertyp)

PTC binär

Trip enable (Auslösung aktivieren)

Aktivieren

Trip level (Auslösestufe)

Je nach Motor

Alarm level (Alarmstufe)

Je nach Motor

Load CT (Last-Stromwandler)

Load CT ratio (Last-Stromwandler-Verhältnis)

Intern

Load CT passes (Last-Stromwandler-Durchgänge)

1(1)

Ground CT (Erdstromwandler)

Ground CT ratio (Erdstromwandler – Verhältnis)

1000 : 1

Steuermodus

Local control (Lokale Steuerung)

Klemmenauslösung

Thermal Settings (Thermische Einstellungen)

Thermal overload (Thermische Überlast)

Trip type (Auslösetyp)

Invers therm.

Trip class (Auslöseklasse)

10

FLC1 (1)

50 %(1) (entspricht 9 A)

Trip enable (Auslösung aktivieren)

Aktivieren

Alarm enable (Alarm aktivieren)

Aktivieren

Current Settings (Stromeinstellungen)

Erdschlussstrommodus

Trip enable (Auslösung aktivieren)

Aktivieren

Trip level (Auslösestufe)

1 A

Trip timeout (Auslösetimeout)

0,5 s

Alarm enable (Alarm aktivieren)

Aktivieren

Alarm level (Alarmstufe)

200 mA

Voltage Settings (Spannungseinstellungen)

Undervoltage (Unterspannung)

Trip enable (Auslösung aktivieren)

Aktivieren

Trip level (Auslösestufe)

85 %

Trip timeout (Auslösetimeout)

3 s

Alarm enable (Alarm aktivieren)

Aktivieren

Alarm level (Alarmstufe)

90 %

(1) Siehe FLC-Einstellungen (Full Load Current = Volllaststrom).

Übertragung der Konfigurationsdatei

Schritt

Beschreibung

1

Öffnen Sie die Konfigurationsdatei, die Sie übertragen möchten.

  • Vergewissern Sie sich, dass sich die Datei im Hauptfenster („Main“) befindet.

2

Verbinden Sie Ihren PC mit dem LTM R-Controller.

  • Prüfen Sie in der Taskleiste, ob Ihr PC mit dem LTM R-Controller verbunden ist.

3

Übertragen Sie die Konfigurationsdatei:

  • Wählen Sie entweder im Untermenü oder in der Symbolleiste Link > File Transfer die Option „PC to Device“ aus.

  • Klicken Sie im Dialogfeld „Upload Configuration“ auf „Continue“. Daraufhin erscheint kurz eine Statusleiste.

  • Überprüfen Sie die erfolgreiche Übertragung anhand der Ergebnisse im Fenster „Output“, das sich automatisch unten im Hauptfenster öffnet.

Ergebnis: Das Produkt ist jetzt einsatzbereit.

FLC-Einstellungen (Full Load Current = Volllaststrom)

FLC – Grundlagen

HINWEIS: Bevor Sie den FLC-Wert einstellen, stellen Sie zuerst den Schaltschütz-Abschaltstrom und das Last-Stromwandler-Verhältnis ein.
  • Last-Stromwandler-Verhältnis = Last-Stromwandler-Primärstrom / (Last-Stromwandler-Sekundärstrom * Durchgänge)

  • Max. Sensorstrom = Max. Strombereich * Last-Stromwandler-Verhältnis

  • Der max. Strombereich wird von der LTM R-Controller-Bestellreferenz bestimmt. Diese Größe wird in Einheiten von 0,1 A gespeichert und hat einen der folgenden Werte: 8,0 / 27,0 / 100,0 A.

  • Der Schaltschütz-Abschaltstrom wird in Einheiten von 0,1 A gespeichert und kann vom Benutzer auf einen Wert zwischen 1,0 und 1000,0 A eingestellt werden.

  • FLCmax ist als der niedrigere der Werte für die Größen „Max. Sensorstrom“ und „Schaltschütz-Abschaltstrom“ definiert.

  • FLCmin = Max. Sensorstrom / 20 (auf die nächsten 0,01 A gerundet). FLCmin wird intern in Einheiten von 0,01 A gespeichert.

HINWEIS: Stellen Sie den Wert für FLC nicht unterhalb des Werts für FLCmin ein.

Umrechnung von Ampere in FLC-Einstellungen

FLC-Werte werden als Prozentsatz von FLCmax gespeichert.

FLC (in %) = FLC (in A) / FLCmax

HINWEIS: FLC-Werte müssen als Prozentsatz von FLCmax ausgedrückt werden (Auflösung von 1 %). Bei Eingabe eines unzulässigen Werts rundet ihn der LTM R auf den nächsten zulässigen Wert. Bei einer Einheit mit z. B. 0,4–8 A beträgt der Schritt zwischen FLCs 0,08 A. Wenn Sie versuchen, einen FLC-Wert von 0,43 A einzustellen, rundet ihn der LTM R auf 0,4 A ab.

Beispiel (keine externen Stromwandler)

Daten:

  • FLC (in A) = 9 A

  • Max. Strombereich = 27,0 A

  • Last-Stromwandler – Primärstrom = 1

  • Last-Stromwandler – Sekundärstrom = 1

  • Durchgänge = 1 oder 2

  • Schaltschütz-Abschaltstrom = 18,0 A

Berechnete Parameter mit einem Durchgang:

  • Last-Stromwandler – Verhältnis = Last-Stromwandler – Primärstrom / (Last-Stromwandler – Sekundärstrom * Durchgänge) = 1 / (1 * 1) = 1,0

  • Max. Sensorstrom = Max. Strombereich * Last-Stromwandler-Verhältnis = 27,0 * 1,0 = 27,0 A

  • FLCmax = min (Max. Sensorstrom, Schaltschütz-Abschaltstrom) = min (27,0, 18,0) = 18,0 A

  • FLCmin = Max. Sensorstrom / 20 = 27,0 / 20 = 1,35 A

  • FLC (in %) = FLC (in A) / FLCmax = 9,0 / 18,0 = 50 %

Berechnete Parameter mit 2 Durchgängen:

  • Last-Stromwandler – Verhältnis = 1 / (1 * 2) = 0,5

  • Max. Sensorstrom = 27,0 * 0,5 = 13,5 A

  • FLCmax = min (13,5, 18,0) = 13,5 A

  • FLCmin = Max. Sensorstrom / 20 = 13,5 / 20 = 0,67 A

  • FLC (in %) = FLC (in A) / FLCmax = 9,0 / 13,5 = 66 %

Diagnose

LTM R- und LTM E-LEDs

Da für das Applikationsbeispiel der LTM R und der LTM E verwendet werden, sollten Sie die LEDs an beiden Geräten prüfen:

LEDs

Die fünf LEDs an der Vorderseite des LTM R-Controllers dienen wie folgt zu seiner Zustandsüberwachung:

LTM R-LED

Farbe

Beschreibung

Anzeige

HMI Comm

Gelb

Kommunikation zwischen LTM R-Controller und Erweiterungsmodul

  • Blinkt gelb = Kommunikation

  • Aus = keine Kommunikation

Power

Grün

LTM R-Controller-Spannungsversorgungs- oder interne Auslösebedingung

  • Grünes Dauerlicht = Eingeschaltet, keine internen Auslösungen und Motor aus

  • Grünes schnelles Blinken = Eingeschaltet, keine internen Auslösungen und Motor ein

  • Aus = Ausgeschaltet oder interne Auslösungen vorhanden

Alarm

Rot

Schutzauslösung bzw. -alarm oder interne Auslösebedingung

  • Rotes Dauerlicht = Interne oder Schutzauslösung

  • Rotes schnelles Blinken (2 x pro Sekunde) = Alarm

  • Blinkt rot (5 x pro Sekunde) = Lastabwurf oder schneller Zyklus

  • Aus = Keine Auslösungen, keine Alarme und kein Lastabwurf oder schneller Zyklus (bei eingeschalteter Spannungsversorgung)

Fallback

Rot

Kommunikationsverbindung zwischen LTM R-Controller und Netzwerkmodul

  • Rot = im Fallback-Modus

  • Aus = nicht im Fallback-Modus (keine Spannungsversorgung)

PLC Comm

Gelb

Kommunikationsaktivität auf dem Netzwerkbus

  • Gelbes schnelles Blinken (0,2 s ein/1,0 s aus) = Netzwerkbus-Kommunikation

  • Aus = keine Netzwerkbus-Kommunikation

Die fünf LEDs an der Vorderseite des LTM E-Erweiterungsmoduls dienen seiner Zustandsüberwachung:

LTM E-LED

Farbe

Beschreibung

Anzeige

Power

Grün oder Rot

Modul-Spannungsversorgung oder interne Auslösung

  • Grünes Dauerlicht = Eingeschaltet und keine internen Auslösungen

  • Rotes Dauerlicht = Eingeschaltet mit internen Auslösungen

  • Aus = Spannungsversorgung ausgeschaltet

Digitaleingänge I.7, I.8, I.9 und I.10

Gelb

Status des Eingangs

  • Ein = Eingang aktiviert

  • Aus = Eingang nicht aktiviert

Verwendung mit TeSys T LTM CU-Bedieneinheit

Verfügbare Funktionen

Nach dem Anschluss an den LTM R kann die LTM CU für folgende Aufgaben eingesetzt werden:

  • Konfiguration von Parametern für den LTM R-Controller

  • Anzeige von Informationen zu Konfiguration und Betrieb des LTM R-Controllers

  • Überwachen von Auslösungen und Alarmen, die vom Controller ausgegeben werden

  • lokale Steuerung des Motors über die lokale Steuerungsschnittstelle

LTM CU-Vorderseite

Nachstehend ist die LTM CU-Vorderseite abgebildet:

1 LCD-Anzeige

2 Kontextsensitive Navigationstasten

3 RJ45-Port an der Vorderseite für PC-Anschluss (abgedeckt)

4 Lokale Steuerungsschnittstelle mit 5 Funktionstasten und 4 LEDs

Navigationstasten

Die LTM CU-Navigationstasten sind kontextabhängig, d. h. ihre jeweilige Funktion ist von den zugehörigen Symbolen auf der LCD-Anzeige abhängig. Je nach Anzeige ändern sich die Symbole und damit auch die Funktionen der Navigationstasten.

Mithilfe der Navigationstasten können Sie:

  • Menüs und Untermenüs aufrufen,

  • innerhalb einer Werteliste scrollen,

  • in einer Werteliste eine Einstellung auswählen,

  • eine Werteliste ohne Auswahl schließen,

  • zum Hauptmenü (erste Ebene) zurückkehren,

  • in der Quick View-Anzeige zwischen manueller und automatischer Darstellung wechseln.

Die nachstehende Abbildung zeigt ein Beispiel für die verschiedenen Funktionen der Navigationstasten, die jeweils mit dem im LCD-Display angezeigten Symbol verknüpft sind:

1 Informationsbereich der LCD-Anzeige

2 Bereich mit kontextsensitiven Symbolen der LCD-Anzeige

3 Nach oben zur nächsthöheren Menüebene

4 Nach unten zum nächsten Menüpunkt

5 Auswahl einer Menüoption

6 Nach oben zur vorherigen Menüoption

7 Rückkehr zum Hauptmenü

LCD-Anzeigen

Die LTM CU verfügt über 3 verschiedene LCD-Anzeigen:

LCD-Anzeige

Funktionalität

Menü

  • Anzeige und Bearbeitung der Konfigurationseinstellungen, die für die Konfiguration des LTM R erforderlich sind (Mess-, Schutz-, Steuerungs- und Wartungseinstellungen)

  • Anzeige von Diagnose- und Historie-Daten

Quick View

  • Anzeige von Echtzeit-Messwerten vorab ausgewählter Parameter durch automatisches oder manuelles Blättern

Erkannte Auslösungen und Alarme

  • Anzeige der zuletzt erkannten Auslösung oder des zuletzt erkannten Alarms

Kontextsensitive Navigationssymbole

In der folgenden Tabelle werden die Symbole beschrieben, die mit den kontextsensitiven Navigationstasten auf der LTM CU verknüpft sind:

Symbol

Beschreibung

Symbol

Beschreibung

Ermöglicht den Zugriff auf das Hauptmenü von einem Untermenü oder von Quick View aus.

Ermöglicht den Zugriff auf Quick View vom Hauptmenü oder von einem Untermenü aus.

Nach unten blättern

Ermöglicht den Zugriff auf manuelles Blättern (wenn Quick View auf automatisches Blättern eingestellt ist).

Nach oben blättern

Ermöglicht den Zugriff auf automatisches Blättern (wenn Quick View auf manuelles Blättern eingestellt ist).

Validiert eine Einstellung oder einen Wert und ermöglicht den Zugriff auf ein Untermenü, wenn ein Menü ausgewählt ist.

Dient zur Erhöhung eines Einstellwerts im Menümodus.

Aufrufen der nächsthöheren Menüebene

Dient zur Verringerung eines Einstellwerts im Menümodus.

Wenn eine Menüoption durch ein Kennwort geschützt ist, bietet dieses Symbol Zugriff auf den Bildschirm für die Kennworteingabe.

   

Informationssymbole

Die folgende Tabelle beschreibt die Informationssymbole im Informationsbereich der LCD-Anzeige. Sie geben u. a. das ausgewählte Menü bzw. den ausgewählten Parameter an:

Symbol

Beschreibung

Symbol

Beschreibung

Hauptmenü

Zeigt an, dass Quick View die aktuelle Anzeige ist

Menü mit Messeinstellungen

Zeigt an, dass ein Alarm aufgetreten ist

Menü mit Schutzeinstellungen

Zeigt an, dass ein Fehler oder eine Störung erkannt wurde

Menü mit Steuerungseinstellungen

Informationen

Wartungsmenü

Kontrollkästchen aktiviert

Sprachwahlmenü

Kontrollkästchen nicht aktiviert

Optionsschaltfläche gewählt

Option wurde gewählt (zur Aufnahme in die Quick View-Anzeige)

Optionsschaltfläche nicht gewählt

LTM R im Konfigurationsmodus

Beispiel für eine HMI-Anzeige

Nachfolgend ist ein Beispiel für eine HMI-LCD-Anzeige dargestellt, die einen mittleren Strom von 0,39 A im lokalen Steuerungsmodus im Betrieb anzeigt:

1 Quick View-Anzeigesymbol

2 Name der aktuell angezeigten Einstellung

3 Motorstatus

4 Hauptmenü-Taste

5 Symbol für manuellen Bildlaufmodus; durch Drücken der entsprechenden kontextsensitiven Navigationstaste wird in den manuellen Bildlaufmodus gewechselt

6 Wert der aktuell angezeigten Einstellung

Netzwerkkommunikation im Modbus

Verdrahtung des Kommunikations-Ports

Dieses Verfahren wird in den Kurzanleitungen, die im Lieferumfang des LTM R und des LTM E enthalten sind, sowie im Kapitel „Installation“ des Benutzerhandbuchs beschrieben:

Einstellen der Parameter

Stellen Sie für das Applikationsbeispiel die folgenden Parameter ein:

Verzeichnis „Settings“ (Einstellungen)

Unterverzeichnis

Parameter

Einstellung

Device information (Geräteinformationen)

Network (Netzwerk)

Modbus

Communication (Kommunikation)

Network port (Netzwerk-Port)

Address (Adresse)

4

Baud rate (Baudrate)

19 200

Parity (Parität)

Even (Gerade)

Der Parameter „Network Port Comm Loss Timeout“ (Netzwerk-Port – Timeout Kommunikationsverlust) ist standardmäßig mit einem 60-s-Timeout aktiviert. Sie können diesen Parameter bei Bedarf deaktivieren oder einen anderen Timeout-Wert einstellen.

Einrichten der SPS-Kommunikation

Gehen Sie wie folgt vor, um die Kommunikation zwischen einer SPS und dem LTM R-Controller einzurichten:

Schritt

Beschreibung

1

Melden Sie das Modbus-Modul in der SPS an.

2

Konfigurieren Sie das Modbus-Modul in der SPS-Software.

3

Speichern Sie die Konfiguration und übertragen Sie sie an die SPS.

4

Führen Sie einen Test über den Debug-Bildschirm oder das Applikationsprogramm durch.

Kommunikation konfigurieren

In diesem Beispiel wird die Konfiguration der Kommunikation zwischen einer Premium-SPS mit Unity-Software und einem LTM R-Controller beschrieben:

Schritt

Beschreibung

1

Melden Sie das Modbus-Modul in der Unity-Software an:

  • Rechtsklicken Sie auf den Steckplatz, für den das Modul angemeldet werden soll, und fügen Sie das Modul hinzu.

  • Wählen Sie in der Kommunikationsfamilie „TSXSCY 21601“ aus und klicken Sie zur Bestätigung auf OK.

2

Konfigurieren Sie das Modbus-Modul in der Unity-Software:

  • Wählen Sie auf Kanal 0 die Option „MODBUS/JBUS LINK“ für das Kommunikationsprotokoll aus.

  • Wählen Sie für die SPS den Master-Modus aus.

  • Stellen Sie die Übertragungsgeschwindigkeit auf „19200“ und das Datenformat auf „RTU“ ein. Das ist das vom LTM R-Controller unterstützte Datenformat.

  • Stellen Sie die Parität auf „Even“ ein.

3

Speichern Sie die Konfiguration und übertragen Sie sie an die SPS.

4

Überprüfen Sie die Kommunikationsfunktion über den Debug-Bildschirm:

  • Schalten Sie die Spannungsversorgung zuerst AUS und dann wieder EIN, um die automatische Erkennung von Übertragungsgeschwindigkeit und Datenformat zu aktivieren.

  • Wählen Sie die Slave-Adresse 4 aus und klicken Sie auf die Schaltfläche „Identification“ (Identifikation), um die Übertragung der Identifizierungsanfrage zu aktivieren.

  • Warten Sie einige Sekunden auf die Erkennung. Je nach Zeichenformat und Übertragungsgeschwindigkeit müssen Sie ggf. zweimal auf die Schaltfläche „Identification“ klicken.

5

Entwickeln und laden Sie das Applikationsprogramm und testen Sie es anschließend.

Register für vereinfachten Betrieb

Die grundlegenden Hinweise zur Einrichtung, für die Konfigurations-, Steuerungs- und Überwachungsregister verwendet werden, gelten für alle Applikationen:

Standardanforderungen auf einer SPS-Plattform

1) Beispiel für einen Lesezugriff (Modbus-Anforderungscode 3)

Im nachstehenden Beispiel wird eine READ_VAR-Anforderung in einer TSX Micro- oder Premium-Plattform zum Auslesen der LTM R-Zustände bei Adresse 4 (sekundäre Nr. 4), die sich im internen Wort MW0 befindet, beschrieben:

Syntax in PL7-Software:

1 Adresse des Geräts, mit dem Sie kommunizieren möchten: 3 (Geräteadresse), 0 (Kanal), 4 (Geräteadresse auf dem Bus)

2 Art der zu lesenden PL7-Objekte: MW (internes Wort)

3 Adresse des ersten zu lesenden Registers: 455

4 Anzahl der nacheinander zu lesenden Register: 1

5 Worttabelle mit dem Wert der gelesenen Objekte: MW0:1

6 Meldung des Lesevorgangs: MW100:4

Variante in Unity Pro-Software:

2) Beispiel für einen Schreibzugriff (Modbus-Anforderungscode 16)

Im nachstehenden Beispiel wird eine WRITE_VAR-Anforderung in einer TSX Micro- oder Premium-Plattform beschrieben, über die ein LTM R durch Senden des Inhalts des internen Worts MW502 gesteuert werden soll:

Syntax in PL7-Software:

1 Adresse des Geräts, mit dem Sie kommunizieren möchten: 3 (Geräteadresse), 0 (Kanal), 4 (Geräteadresse auf dem Bus)

2 Art der zu schreibenden PL7-Objekte: MW (internes Wort)

3 Adresse des ersten zu schreibenden Registers: 704

4 Anzahl der nacheinander zu schreibenden Register: 1

5 Worttabelle mit dem Wert der zu sendenden Objekte: MW502:1

6 Meldung des Schreibvorgangs: MW200:4

Variante in Unity Pro-Software:

QR Code is a registered trademark of DENSO WAVE INCORPORATED in Japan and other countries.

War das hilfreich für Sie?