Kurzanleitung
Überblick über das Applikationsbeispiel
Einführung
In der Kurzanleitung werden anhand eines Applikationsbeispiels die einzelnen Schritte zur Installation, Konfiguration und Verwendung von TeSys T veranschaulicht.
Im Applikationsbeispiel dient der LTM R-Controller zum Schutz und zur Steuerung eines Motors und seiner angetriebenen Last – in diesem Fall einer Pumpe.
Dieses Applikationsbeispiel soll:
-
Ihnen zeigen, wie sich der LTM R-Controller in wenigen Schritten konfigurieren lässt
-
als Beispiel dienen, das Sie ändern und als Basis für Ihre eigene Konfiguration verwenden können
-
als Ausgangspunkt für die Entwicklung komplexerer Konfigurationen mit zusätzlichen Funktionen wie HMI- oder Netzwerksteuerung dienen
Ausgeführte Funktionen
Wenn der LTM R-Controller zum Schutz und zur Steuerung von Motor und Pumpe konfiguriert wurde, führt er die folgenden Funktionen aus:
-
Thermischer Überlastschutz
-
Schutz des Motortemperaturfühlers
-
Spannungsschutz/Unterspannung
-
Schutz vor externer Erdschlussstrom-Auslösung
-
Erstkonfiguration des Systems bei Inbetriebnahme mithilfe des PCs und der PowerSuite-Software
Betriebsbedingungen
Für das Applikationsbeispiel gelten folgende Betriebsbedingungen:
-
Motorleistung: 4 kW
-
Leiterspannung: 400 VAC
-
Strom: 9 A
-
Steuerkreisspannung: 230 VAC
-
3-Draht-Steuerung
-
Motor – Auslöseklasse 10
-
Start-Taster
-
Stopp-Taster
-
Reset-Taster an der Gehäusetür
-
Auslöseleuchte
-
Alarmleuchte
-
Starter mit einer Drehrichtung unter voller Spannung (direkt über den Netzstarter)
-
24 VDC-Spannungsversorgung im Motorsteuerungszentrum oder der Steuerstation für die zukünftige Verwendung mit LTM E-Erweiterungsmodul-Eingängen
Netzwerkbedingungen
Die Netzwerkbedingungen für dieses Beispiel lauten wie folgt:
-
Protokoll: Modbus
-
Adresse: 4
-
Baudrate: 19.200
-
Parität: Gerade
Verwendete Komponenten
In dem Applikationsbeispiel werden folgende Komponenten verwendet:
Element |
Beschreibung der Komponente |
Referenznummer |
---|---|---|
1 |
LTM R-100-240-VAC-Modbus-Motormanagement-Controller (1,35–27 A FLC) |
LTMR27MFM |
2 |
LTM E-24-VDC-Erweiterungsmodul |
LTMEV40BD |
3 |
LTM R/LTM E-RJ45-Verbindungskabel |
LTMCC004 |
4 |
PowerSuite-Kabelsatz |
VW3A8106 |
5 |
PowerSuite-Software auf CD-ROM, Version ≥ 2.5 |
PowerSuite |
6 |
Externer Erdschlussstromsensor |
TA30 |
7 |
Externer Motortemperaturfühler (PTC binär) |
Vom Kunden bereitgestellt |
Allgemeine Beschreibung des TeSys T-Motormanagementsystems
Systemüberblick
Das TeSys T-Motormanagementsystem bietet Schutz-, Steuerungs- und Überwachungsfunktionen für einphasige und 3-phasige Wechselstrom-Induktionsmotoren.
Das System bietet Diagnose- und Statistikfunktionen sowie konfigurierbare Alarme und Auslösungen. Somit ist eine Wartung der Komponenten besser planbar und eine kontinuierliche Verbesserung des gesamten Systems anhand der erfassten Daten möglich.
Die 2 wichtigsten Hardwarekomponenten des Systems sind:
-
der LTM R-Controller und
-
das LTM E-Erweiterungsmodul
Allgemeine Beschreibung des Systems
In den folgenden Tabellen werden die Hauptkomponenten des TeSys T-Motormanagementsystems beschrieben.
LTM R-Controller |
Funktionsbeschreibung |
Referenznummer |
---|---|---|
|
LTMR08MBD (24 VDC, 0,4–8 A FLC) |
|
LTMR27MBD (24 VDC, 1,35–27 A FLC) |
||
LTMR100MBD (24 VDC, 5–100 A FLC) |
||
LTMR08MFM (100–240 VAC, 0,4–8 A FLC) |
||
LTMR27MFM (100–240 VAC, 1,35–27 A FLC) |
||
LTMR100MFM (100–240 VAC, 5–100 A FLC) |
LTM E-Erweiterungsmodul |
Funktionsbeschreibung |
Referenznummer |
---|---|---|
Zusätzliche, für ein optionales Erweiterungsmodul erforderliche Komponenten:
|
LTMEV40BD (24-VDC-Logikeingänge) |
|
LTMEV40FM (100–240-VAC-Logikeingänge) |
Software PowerSuite |
Funktionsbeschreibung |
Referenznummer |
---|---|---|
Zusätzliche, für die PowerSuite-Software erforderliche Komponenten:
|
PowerSuite ≥ V 2.5 |
|
VW3A8106 (PowerSuite-Kabelsatz) |
LTM CU-Bedieneinheit |
Funktionsbeschreibung |
Referenznummer |
---|---|---|
Zusätzliche, für ein optionales HMI-Gerät erforderliche Komponenten:
|
LTM CU |
|
VW3A1104R.0 (HMI-Kommunikationskabel) |
||
VW3A8106 (PowerSuite-Kabelsatz) |
||
LTM9KCU Kit für tragbare LTM CU |
Beschreibung von LTM R und LTM E
In den nachfolgenden Abbildungen sind die Ausstattungsmerkmale des LTM R-Controllers und des LTM E-Erweiterungsmoduls dargestellt:
Installation
Überblick
Im folgenden Verfahren werden – gemäß den im Applikationsbeispiel verwendeten Einsatzbedingungen – die Installation und physische Konfiguration des TeSys T-Systems beschrieben. Dasselbe Verfahren wird auch für andere Konfigurationen verwendet.
Das vollständige Installationsverfahren ist in den Kurzanleitungen beschrieben, die sich im Lieferumfang des LTM R-Controllers und des LTM E-Erweiterungsmoduls befinden. Außerdem finden Sie eine detaillierte Beschreibung im Kapitel „Installation“ des Benutzerhandbuchs.
![]() |
---|
GEFAHR EINES STROMSCHLAGS, EINER EXPLOSION ODER EINES
LICHTBOGENÜBERSCHLAGS
Schalten Sie vor Arbeiten am Gerät die gesamte Spannungsversorgung
ab.
Tragen Sie angemessene persönliche Schutzausrüstung
(PSA) und wenden Sie sichere Arbeitsverfahren für elektrische
Anlagen an.
Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen hat Tod oder schwere Verletzungen zur Folge.
|
In den nachstehenden Abbildungen sind die physischen Abmessungen des LTM R-Controllers und des LTM E-Erweiterungsmoduls angegeben:
LTM R und LTM E montieren
Montieren Sie den LTM R-Controller und das LTM E-Erweiterungsmodul. Achten Sie hierbei auf die Freiräume und die Betriebsposition.
LTM R mit LTM E verbinden
Schließen Sie den LTM R-Controller über das RJ45-Kabel an das LTM E-Erweiterungsmodul an.
Anschluss an ein TeSys T LTM CU-HMI-Gerät (optional)
Verdrahtung der Stromwandler
Verdrahten Sie die Stromwandler gemäß den Einsatzbedingungen:
-
Gerätebetriebsbereich → 1,35–27 A
-
Motornennstrom → 9 A
Erdschlussstromwandler verdrahten
LTM R verdrahten
-
Verdrahten Sie die Spannungsversorgung und den E/A.
-
Verdrahten Sie die Temperaturfühler.
HINWEIS |
---|
GEFAHR EINER BESCHÄDIGUNG DER EINGÄNGE
Schließen Sie die Eingänge des LTM R-Controllers über die 3 Erdungsklemmen (C) an, die über einen internen Filter mit
der A1-Steuerspannung verbunden sind.
Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Sachschäden zur Folge haben.
|
LTM E verdrahten
Verdrahten Sie die Spannungswandler und die E/A am LTM E-Erweiterungsmodul.
Verdrahtung des LTM R-Controllers
Das folgende Anschlussschema zeigt – gemäß dem Applikationsbeispiel – den Hauptstromkreis und die lokale 3-Draht-Steuerung (Impuls) mit wählbarer Netzwerksteuerung.

1 Schaltschütz
2 Erdschlussstromsensor
3 PTC-Binärthermistor
4 Alarmanzeige
5 Auslöseanzeige
L Lokale Steuerung
O Aus
N Netzwerksteuerung
Konfiguration
Überblick
Nach erfolgter Verdrahtung besteht der nächste Schritt in der Konfiguration der Parameter mithilfe der PowerSuite-Software (siehe das PowerSuite-Kapitel im Benutzerhandbuch).
![]() |
---|
NICHT BESTIMMUNGSGEMÄSSER GERÄTEBETRIEB
Für die Anwendung dieses Produkts ist spezielles
Fachwissen im Bereich der Entwicklung und Programmierung von Steuerungssystemen
erforderlich. Das Produkt darf nur von Personen programmiert und verwendet
werden, die über das entsprechende Fachwissen verfügen.
Es sind alle lokalen und nationalen Sicherheitsvorschriften
und -richtlinien zu befolgen.
Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Tod, schwere Verletzungen oder Sachschäden
zur Folge haben.
|
Installation der Software
Schritt |
Beschreibung |
---|---|
1 |
Legen Sie die Installations-CD in das CD/DVD-Laufwerk Ihres PCs ein. |
2 |
Suchen und klicken Sie auf die Datei „Setup.exe“. Daraufhin startet der Konfigurationsassistent. |
3 |
Folgen Sie den Anweisungen im Konfigurationsassistenten. |
Verbindung zur PowerSuite™-Software herstellen
Einstellen der Parameter
Schritt |
Beschreibung |
---|---|
1 |
Starten Sie die PowerSuite-Software. |
2 |
Wählen und öffnen Sie auf dem Bildschirm „Load Configuration“ (Lastkonfiguration) eine Konfigurationsdatei mit werkseitigen Standardeinstellungen. |
3 |
Öffnen Sie in der Verzeichnisstruktur das Verzeichnis „Device Information“ (Geräteinformationen) und stellen Sie die Betriebsparameter ein. |
4 |
Öffnen Sie in der Verzeichnisstruktur das Verzeichnis „Settings“ (Einstellungen). |
5 |
Rufen Sie im Unterverzeichnis „Motor and Control“ (Motor und Steuerung) die Betriebsparameter auf und stellen Sie sie ein. |
6 |
Wiederholen Sie Schritt 5 für alle anderen Unterverzeichnisse von „Settings“ (Einstellungen). |
7 |
Speichern Sie eine Kopie der vollständigen Konfigurationseinstellungen in einer neuen Konfigurationsdatei. |
Liste der Parametereinstellungen
Parametereinstellungen für das Applikationsbeispiel:
Verzeichnis „Device Information“ |
Unterverzeichnis |
Parameter |
Einstellung |
---|---|---|---|
Device information (Geräteinformationen) |
Current range (Strombereich) |
1,35–27 A |
|
Network (Netzwerk) |
Modbus |
||
Control voltage (Steuerspannung) |
100–240 VAC |
Verzeichnis „Settings“ |
Unterverzeichnis |
Parameter |
Einstellung |
---|---|---|---|
Motor and Control Settings (Motor- und Steuerungseinstellungen) |
Motor operating mode (Motor-Betriebsmodus) |
Nominal voltage (Nennspannung) |
400 V |
Nominal power (Nennleistung) |
4 kW |
||
Operating mode (Betriebsmodus) |
3-Draht, unabhängig |
||
Contactor rating (Schaltschütz-Abschaltstrom) |
9 A |
||
Phase |
3-phasig |
||
Motor temperature sensor (Motortemperaturfühler) |
Sensor type (Fühlertyp) |
PTC binär |
|
Trip enable (Auslösung aktivieren) |
Aktivieren |
||
Trip level (Auslösestufe) |
Je nach Motor |
||
Alarm level (Alarmstufe) |
Je nach Motor |
||
Load CT (Last-Stromwandler) |
Load CT ratio (Last-Stromwandler-Verhältnis) |
Intern |
|
Load CT passes (Last-Stromwandler-Durchgänge) |
1(1) |
||
Ground CT (Erdstromwandler) |
Ground CT ratio (Erdstromwandler – Verhältnis) |
1000 : 1 |
|
Steuermodus |
Local control (Lokale Steuerung) |
Klemmenauslösung |
|
Thermal Settings (Thermische Einstellungen) |
Thermal overload (Thermische Überlast) |
Trip type (Auslösetyp) |
Invers therm. |
Trip class (Auslöseklasse) |
10 |
||
FLC1 (1) |
50 %(1) (entspricht 9 A) |
||
Trip enable (Auslösung aktivieren) |
Aktivieren |
||
Alarm enable (Alarm aktivieren) |
Aktivieren |
||
Current Settings (Stromeinstellungen) |
Erdschlussstrommodus |
Trip enable (Auslösung aktivieren) |
Aktivieren |
Trip level (Auslösestufe) |
1 A |
||
Trip timeout (Auslösetimeout) |
0,5 s |
||
Alarm enable (Alarm aktivieren) |
Aktivieren |
||
Alarm level (Alarmstufe) |
200 mA |
||
Voltage Settings (Spannungseinstellungen) |
Undervoltage (Unterspannung) |
Trip enable (Auslösung aktivieren) |
Aktivieren |
Trip level (Auslösestufe) |
85 % |
||
Trip timeout (Auslösetimeout) |
3 s |
||
Alarm enable (Alarm aktivieren) |
Aktivieren |
||
Alarm level (Alarmstufe) |
90 % |
(1) Siehe FLC-Einstellungen (Full Load Current = Volllaststrom).
Übertragung der Konfigurationsdatei
Schritt |
Beschreibung |
---|---|
1 |
Öffnen Sie die Konfigurationsdatei, die Sie übertragen möchten.
|
2 |
Verbinden Sie Ihren PC mit dem LTM R-Controller.
|
3 |
Übertragen Sie die Konfigurationsdatei:
Ergebnis: Das Produkt ist jetzt einsatzbereit. |
FLC-Einstellungen (Full Load Current = Volllaststrom)
FLC – Grundlagen
-
Last-Stromwandler-Verhältnis = Last-Stromwandler-Primärstrom / (Last-Stromwandler-Sekundärstrom * Durchgänge)
-
Max. Sensorstrom = Max. Strombereich * Last-Stromwandler-Verhältnis
-
Der max. Strombereich wird von der LTM R-Controller-Bestellreferenz bestimmt. Diese Größe wird in Einheiten von 0,1 A gespeichert und hat einen der folgenden Werte: 8,0 / 27,0 / 100,0 A.
-
Der Schaltschütz-Abschaltstrom wird in Einheiten von 0,1 A gespeichert und kann vom Benutzer auf einen Wert zwischen 1,0 und 1000,0 A eingestellt werden.
-
FLCmax ist als der niedrigere der Werte für die Größen „Max. Sensorstrom“ und „Schaltschütz-Abschaltstrom“ definiert.
-
FLCmin = Max. Sensorstrom / 20 (auf die nächsten 0,01 A gerundet). FLCmin wird intern in Einheiten von 0,01 A gespeichert.
Umrechnung von Ampere in FLC-Einstellungen
FLC-Werte werden als Prozentsatz von FLCmax gespeichert.
FLC (in %) = FLC (in A) / FLCmax
Beispiel (keine externen Stromwandler)
Daten:
-
FLC (in A) = 9 A
-
Max. Strombereich = 27,0 A
-
Last-Stromwandler – Primärstrom = 1
-
Last-Stromwandler – Sekundärstrom = 1
-
Durchgänge = 1 oder 2
-
Schaltschütz-Abschaltstrom = 18,0 A
Berechnete Parameter mit einem Durchgang:
-
Last-Stromwandler – Verhältnis = Last-Stromwandler – Primärstrom / (Last-Stromwandler – Sekundärstrom * Durchgänge) = 1 / (1 * 1) = 1,0
-
Max. Sensorstrom = Max. Strombereich * Last-Stromwandler-Verhältnis = 27,0 * 1,0 = 27,0 A
-
FLCmax = min (Max. Sensorstrom, Schaltschütz-Abschaltstrom) = min (27,0, 18,0) = 18,0 A
-
FLCmin = Max. Sensorstrom / 20 = 27,0 / 20 = 1,35 A
-
FLC (in %) = FLC (in A) / FLCmax = 9,0 / 18,0 = 50 %
Berechnete Parameter mit 2 Durchgängen:
-
Last-Stromwandler – Verhältnis = 1 / (1 * 2) = 0,5
-
Max. Sensorstrom = 27,0 * 0,5 = 13,5 A
-
FLCmax = min (13,5, 18,0) = 13,5 A
-
FLCmin = Max. Sensorstrom / 20 = 13,5 / 20 = 0,67 A
-
FLC (in %) = FLC (in A) / FLCmax = 9,0 / 13,5 = 66 %
Diagnose
LTM R- und LTM E-LEDs
LEDs
Die fünf LEDs an der Vorderseite des LTM R-Controllers dienen wie folgt zu seiner Zustandsüberwachung:
LTM R-LED |
Farbe |
Beschreibung |
Anzeige |
---|---|---|---|
HMI Comm |
Gelb |
Kommunikation zwischen LTM R-Controller und Erweiterungsmodul |
|
Power |
Grün |
LTM R-Controller-Spannungsversorgungs- oder interne Auslösebedingung |
|
Alarm |
Rot |
Schutzauslösung bzw. -alarm oder interne Auslösebedingung |
|
Fallback |
Rot |
Kommunikationsverbindung zwischen LTM R-Controller und Netzwerkmodul |
|
PLC Comm |
Gelb |
Kommunikationsaktivität auf dem Netzwerkbus |
|
Die fünf LEDs an der Vorderseite des LTM E-Erweiterungsmoduls dienen seiner Zustandsüberwachung:
LTM E-LED |
Farbe |
Beschreibung |
Anzeige |
---|---|---|---|
Power |
Grün oder Rot |
Modul-Spannungsversorgung oder interne Auslösung |
|
Digitaleingänge I.7, I.8, I.9 und I.10 |
Gelb |
Status des Eingangs |
|
Verwendung mit TeSys T LTM CU-Bedieneinheit
Verfügbare Funktionen
Nach dem Anschluss an den LTM R kann die LTM CU für folgende Aufgaben eingesetzt werden:
-
Konfiguration von Parametern für den LTM R-Controller
-
Anzeige von Informationen zu Konfiguration und Betrieb des LTM R-Controllers
-
Überwachen von Auslösungen und Alarmen, die vom Controller ausgegeben werden
-
lokale Steuerung des Motors über die lokale Steuerungsschnittstelle
LTM CU-Vorderseite
Navigationstasten
Die LTM CU-Navigationstasten sind kontextabhängig, d. h. ihre jeweilige Funktion ist von den zugehörigen Symbolen auf der LCD-Anzeige abhängig. Je nach Anzeige ändern sich die Symbole und damit auch die Funktionen der Navigationstasten.
Mithilfe der Navigationstasten können Sie:
-
Menüs und Untermenüs aufrufen,
-
innerhalb einer Werteliste scrollen,
-
in einer Werteliste eine Einstellung auswählen,
-
eine Werteliste ohne Auswahl schließen,
-
zum Hauptmenü (erste Ebene) zurückkehren,
-
in der Quick View-Anzeige zwischen manueller und automatischer Darstellung wechseln.
Die nachstehende Abbildung zeigt ein Beispiel für die verschiedenen Funktionen der Navigationstasten, die jeweils mit dem im LCD-Display angezeigten Symbol verknüpft sind:

1 Informationsbereich der LCD-Anzeige
2 Bereich mit kontextsensitiven Symbolen der LCD-Anzeige
3 Nach oben zur nächsthöheren Menüebene
4 Nach unten zum nächsten Menüpunkt
5 Auswahl einer Menüoption
6 Nach oben zur vorherigen Menüoption
7 Rückkehr zum Hauptmenü
LCD-Anzeigen
Die LTM CU verfügt über 3 verschiedene LCD-Anzeigen:
LCD-Anzeige |
Funktionalität |
---|---|
Menü |
|
Quick View |
|
Erkannte Auslösungen und Alarme |
|
Kontextsensitive Navigationssymbole
In der folgenden Tabelle werden die Symbole beschrieben, die mit den kontextsensitiven Navigationstasten auf der LTM CU verknüpft sind:
Symbol |
Beschreibung |
Symbol |
Beschreibung |
---|---|---|---|
Ermöglicht den Zugriff auf das Hauptmenü von einem Untermenü oder von Quick View aus. |
Ermöglicht den Zugriff auf Quick View vom Hauptmenü oder von einem Untermenü aus. |
||
Nach unten blättern |
Ermöglicht den Zugriff auf manuelles Blättern (wenn Quick View auf automatisches Blättern eingestellt ist). |
||
Nach oben blättern |
Ermöglicht den Zugriff auf automatisches Blättern (wenn Quick View auf manuelles Blättern eingestellt ist). |
||
Validiert eine Einstellung oder einen Wert und ermöglicht den Zugriff auf ein Untermenü, wenn ein Menü ausgewählt ist. |
Dient zur Erhöhung eines Einstellwerts im Menümodus. |
||
Aufrufen der nächsthöheren Menüebene |
Dient zur Verringerung eines Einstellwerts im Menümodus. |
||
Wenn eine Menüoption durch ein Kennwort geschützt ist, bietet dieses Symbol Zugriff auf den Bildschirm für die Kennworteingabe. |
Informationssymbole
Die folgende Tabelle beschreibt die Informationssymbole im Informationsbereich der LCD-Anzeige. Sie geben u. a. das ausgewählte Menü bzw. den ausgewählten Parameter an:
Symbol |
Beschreibung |
Symbol |
Beschreibung |
---|---|---|---|
Hauptmenü |
Zeigt an, dass Quick View die aktuelle Anzeige ist |
||
Menü mit Messeinstellungen |
Zeigt an, dass ein Alarm aufgetreten ist |
||
Menü mit Schutzeinstellungen |
Zeigt an, dass ein Fehler oder eine Störung erkannt wurde |
||
Menü mit Steuerungseinstellungen |
Informationen |
||
Wartungsmenü |
Kontrollkästchen aktiviert |
||
Sprachwahlmenü |
Kontrollkästchen nicht aktiviert |
||
Optionsschaltfläche gewählt |
Option wurde gewählt (zur Aufnahme in die Quick View-Anzeige) |
||
Optionsschaltfläche nicht gewählt |
LTM R im Konfigurationsmodus |
Beispiel für eine HMI-Anzeige
Nachfolgend ist ein Beispiel für eine HMI-LCD-Anzeige dargestellt, die einen mittleren Strom von 0,39 A im lokalen Steuerungsmodus im Betrieb anzeigt:

1 Quick View-Anzeigesymbol
2 Name der aktuell angezeigten Einstellung
3 Motorstatus
4 Hauptmenü-Taste
5 Symbol für manuellen Bildlaufmodus; durch Drücken der entsprechenden kontextsensitiven Navigationstaste wird in den manuellen Bildlaufmodus gewechselt
6 Wert der aktuell angezeigten Einstellung
Netzwerkkommunikation im Modbus
Verdrahtung des Kommunikations-Ports
Einstellen der Parameter
Stellen Sie für das Applikationsbeispiel die folgenden Parameter ein:
Verzeichnis „Settings“ (Einstellungen) |
Unterverzeichnis |
Parameter |
Einstellung |
---|---|---|---|
Device information (Geräteinformationen) |
– |
Network (Netzwerk) |
Modbus |
Communication (Kommunikation) |
Network port (Netzwerk-Port) |
Address (Adresse) |
4 |
Baud rate (Baudrate) |
19 200 |
||
Parity (Parität) |
Even (Gerade) |
Der Parameter „Network Port Comm Loss Timeout“ (Netzwerk-Port – Timeout Kommunikationsverlust) ist standardmäßig mit einem 60-s-Timeout aktiviert. Sie können diesen Parameter bei Bedarf deaktivieren oder einen anderen Timeout-Wert einstellen.
Einrichten der SPS-Kommunikation
Gehen Sie wie folgt vor, um die Kommunikation zwischen einer SPS und dem LTM R-Controller einzurichten:
Schritt |
Beschreibung |
---|---|
1 |
Melden Sie das Modbus-Modul in der SPS an. |
2 |
Konfigurieren Sie das Modbus-Modul in der SPS-Software. |
3 |
Speichern Sie die Konfiguration und übertragen Sie sie an die SPS. |
4 |
Führen Sie einen Test über den Debug-Bildschirm oder das Applikationsprogramm durch. |
Kommunikation konfigurieren
In diesem Beispiel wird die Konfiguration der Kommunikation zwischen einer Premium-SPS mit Unity-Software und einem LTM R-Controller beschrieben:
Schritt |
Beschreibung |
---|---|
1 |
Melden Sie das Modbus-Modul in der Unity-Software an: |
2 |
Konfigurieren Sie das Modbus-Modul in der Unity-Software:
|
3 |
Speichern Sie die Konfiguration und übertragen Sie sie an die SPS. |
4 |
Überprüfen Sie die Kommunikationsfunktion über den Debug-Bildschirm:
|
5 |
Entwickeln und laden Sie das Applikationsprogramm und testen Sie es anschließend. |
Register für vereinfachten Betrieb
Standardanforderungen auf einer SPS-Plattform
1) Beispiel für einen Lesezugriff (Modbus-Anforderungscode 3)
Im nachstehenden Beispiel wird eine READ_VAR-Anforderung in einer TSX Micro- oder Premium-Plattform zum Auslesen der LTM R-Zustände bei Adresse 4 (sekundäre Nr. 4), die sich im internen Wort MW0 befindet, beschrieben:
Syntax in PL7-Software:

1 Adresse des Geräts, mit dem Sie kommunizieren möchten: 3 (Geräteadresse), 0 (Kanal), 4 (Geräteadresse auf dem Bus)
2 Art der zu lesenden PL7-Objekte: MW (internes Wort)
3 Adresse des ersten zu lesenden Registers: 455
4 Anzahl der nacheinander zu lesenden Register: 1
5 Worttabelle mit dem Wert der gelesenen Objekte: MW0:1
6 Meldung des Lesevorgangs: MW100:4
2) Beispiel für einen Schreibzugriff (Modbus-Anforderungscode 16)
Im nachstehenden Beispiel wird eine WRITE_VAR-Anforderung in einer TSX Micro- oder Premium-Plattform beschrieben, über die ein LTM R durch Senden des Inhalts des internen Worts MW502 gesteuert werden soll:
Syntax in PL7-Software:

1 Adresse des Geräts, mit dem Sie kommunizieren möchten: 3 (Geräteadresse), 0 (Kanal), 4 (Geräteadresse auf dem Bus)
2 Art der zu schreibenden PL7-Objekte: MW (internes Wort)
3 Adresse des ersten zu schreibenden Registers: 704
4 Anzahl der nacheinander zu schreibenden Register: 1
5 Worttabelle mit dem Wert der zu sendenden Objekte: MW502:1
6 Meldung des Schreibvorgangs: MW200:4