DOCA0127DE-03

Motorschutzfunktionen

Übersicht

In diesem Kapitel werden die vom LTMR-Controller bereitgestellten Motorschutzfunktionen beschrieben.

Motorschutzfunktionen – Einführung

Übersicht

In diesem Abschnitt werden die Motorschutzfunktionen des LTMR-Controllers, einschließlich der Schutzparameter und ihrer Eigenschaften, beschrieben.

Definitionen

Definierte Funktionen und Daten

Der LTMR-Controller überwacht die Parameter für Strom, Erdschlussstrom und Motortemperaturfühler. Wenn der LTMR-Controller an ein Erweiterungsmodul angeschlossen ist, dann überwacht er außerdem die Spannungs- und Leistungsparameter. Der LTMR-Controller verwendet diese Parameter in Schutzfunktionen, um Auslöse- und Alarmbedingungen zu erkennen. Die Reaktion des LTMR-Controllers auf Auslöse- und Alarmbedingungen erfolgt auf eine festgelegte, von den vordefinierten Betriebsmodi abhängige Weise. Logikausgang O.4 wird bei einer Auslösung und Logikausgang O.3 bei einem Alarm aktiviert. Informationen zu den vordefinierten Betriebsmodi finden Sie unter Betriebsmodi.

Sie können diese Motorschutzfunktionen konfigurieren, um unerwünschte Betriebsbedingungen zu erkennen, die bei Nichtbehebung zu Beschädigungen des Motors und der Ausstattung führen können.

Alle Motorschutzfunktionen umfassen die Auslösungserkennung. Die meisten Schutzfunktionen umfassen außerdem die die Alarmerkennung.

Anwenderspezifische Funktionen und Daten

Neben den in einem vordefinierten Betriebsmodus enthaltenen Schutzfunktionen und Parametern können Sie den Logik-Editor im TeSys T DTM verwenden, um einen neuen, anwenderspezifischen Modus zu erstellen. Wählen Sie dazu einen beliebigen vordefinierten Betriebsmodus und bearbeiten Sie dann seinen Code gemäß den Anforderungen Ihrer Anwendung.

Im anwenderspezifischen Logik-Editor können Sie einen anwenderspezifischen Betriebsmodus durch folgende Maßnahmen erstellen:

  • Ändern der Reaktionen des LTMR-Controllers auf Schutzauslösungen oder -alarme

  • Erstellen neuer Funktionen auf der Grundlage vordefinierter oder neu erstellter Parameter

Auslösungen

Eine Auslösung weist auf einen ernsten unerwünschten Betriebszustand hin. Auslösungsbezogene Parameter können für die meisten Schutzfunktionen konfiguriert werden.

Zu den Reaktionen des LTMR-Controllers auf eine Auslösung gehören:

  • Kontakte des Ausgangs O.4:

    • Kontakt 95-96 ist offen.

    • Kontakt 97-98 ist geschlossen.

  • Bei LTMR-Ethernet-Controllern: Alarm/MS-LED leuchtet

    • Geringfügige Auslösung, wenn die LED einmal pro Sekunde rot blinkt (nur EtherNet/IP).

    • Geringfügige Auslösung, wenn die LED rotes Dauerlicht zeigt (nur Modbus/TCP).

    • Schwerwiegende Auslösung, wenn die LED rotes Dauerlicht zeigt.

  • Bei anderen LTMR-Controllern: Alarm-LED leuchtet (rotes Dauerlicht)

  • Die Auslösestatusbits sind in einem Auslösungsparameter gesetzt.

  • Eine Textmeldung wird an einem HMI-Bildschirm angezeigt (falls eine HMI angeschlossen ist).

  • Eine Auslösestatusanzeige erscheint im TeSys T DTM (sofern angeschlossen).

Der LTMR-Controller zählt die Auslösungen für jede Schutzfunktion und zeichnet diese Informationen auf.

Eine Auslösung ist noch nicht gelöscht, wenn die zugrunde liegende Ursache nach dem Auftreten der Auslösung behoben wird. Zum Löschen der Auslösung muss der LTMR-Controller zurückgesetzt werden. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Auslösungsmanagement – Einführung.

Alarme

Ein Alarm weist auf einen weniger ernsthaften, aber dennoch unerwünschten Betriebszustand hin. Ein Alarm weist darauf hin, dass möglicherweise Korrekturmaßnahmen erforderlich sind, um den unerwünschten Zustand zu beheben. Wird der Alarm nicht aufgehoben, kann er zu einer Auslösebedingung führen. Für die meisten Schutzfunktionen können alarmbezogene Parameter konfiguriert werden.

Zu den Reaktionen des LTMR-Controllers auf einem Alarm gehören:

  • Ausgang O.3 ist geschlossen.

  • Bei LTMR-Ethernet-Controllern: Alarm/MS-LED blinkt (nur Modbus/TCP)

  • Bei anderen LTMR-Controllern: Alarm-LED blinkt rot (zweimal pro Sekunde)

  • Die Alarmstatusbits sind in einem Alarmparameter gesetzt

  • Eine Textmeldung wird an einem HMI-Bildschirm angezeigt (falls angeschlossen)

  • Eine Alarmstatusanzeige erscheint im TeSys T DTM

HINWEIS: Für einige Schutzfunktionen wird der gleiche Schwellenwert für die Alarmerkennung und die Auslösungserkennung verwendet. Für andere Schutzfunktionen hat die Alarmerkennung einen separaten Alarmschwellenwert.

Der LTMR-Controller löscht den Alarm, wenn der gemessene Wert den Alarmschwellwert nicht mehr überschreitet – plus oder minus eines Hysteresebands von 5 %.

Merkmale der Motorschutzfunktionen

Betrieb

Das folgende Diagramm veranschaulicht den Betrieb einer typischen Motorschutzfunktion. Dieses und die nachfolgenden Schaubilder beziehen sich auf Stromschutzfunktionen. Dieselben Prinzipien gelten jedoch auf für Spannungsschutzfunktionen.

I Messwert des überwachten Parameters

Is1 Alarmschwellenwert-Einstellung

Is2 Auslöseschwellenwert-Einstellung

T Auslösetimeout-Einstellung

Inst Momentane Alarm-/Auslösungserkennung

Einstellungen

Einige Schutzfunktionen verfügen über konfigurierbare Einstellungen, darunter:

  • Schwellenwert für Auslösung: Eine Grenzwerteinstellung für den überwachten Parameter, die eine Auslösung der Schutzfunktion auslöst.

  • Alarmschwellenwert: Eine Grenzwerteinstellung für den überwachten Parameter, die einen Alarm der Schutzfunktion auslöst.

  • Auslösetimeout: Eine Zeitverzögerung, die abgelaufen sein muss, bevor eine Auslösung der Schutzfunktion ausgelöst wird. Das Verhalten eines Timeout hängt vom Profil der Kennlinie für den Auslösestrom ab.

  • Kennlinie der Auslösekurve (TCC): Der LTMR-Controller verfügt über eine eindeutige Auslösekennlinie für alle Schutzfunktionen, mit Ausnahme der Funktion „Thermische Überlast – Invers therm“, die sowohl eine inverse als auch eine eindeutige Auslösekennlinie beinhaltet (siehe nachfolgende Beschreibung).

Eindeutige TCC: Die Dauer des Auslösetimeouts bleibt konstant, unabhängig von Änderungen der gemessenen Größe (Strom) – wie im nachfolgenden Schaubild gezeigt:

Inverse TCC: Die Dauer der Zeitverzögerung ändert sich invers zum Wert der gemessenen Größe (hier: Wärmegrenzleistung). Wenn der Wert der gemessenen Größe ansteigt, erhöht sich auch das Gefahrenrisiko. Dies führt zu einer Verkürzung der Zeitverzögerung, wie im folgenden Schaubild verdeutlicht.

Hysterese

Zur Verbesserung der Stabilität wenden die Motorschutzfunktionen einen Hysteresewert an, der zu den Einstellungen für die Grenzschwellwerte addiert oder davon subtrahiert wird, bevor eine Auslöse- oder Alarmreaktion zurückgesetzt wird. Der Hysteresewert wird als Prozentsatz, normalerweise 5 %, des Grenzschwellwerts berechnet und wird

  • vom Schwellwert der oberen Grenzschwellwerte subtrahiert,

  • zum Schwellwert der unteren Grenzschwellwerte hinzu addiert.

Das folgende Schaubild zeigt das logische Ergebnis des Messvorgangs (Unv), wenn die Hysterese auf einen oberen Grenzschwellwert angewendet wird:

d Prozentsatz Hysterese

Motorschutzfunktionen

Übersicht

Dieser Abschnitt beschreibt die thermischen Motorschutzfunktionen des LTMR-Controllers.

Thermische Überlast

Überblick

Der LTMR-Controller kann durch Auswahl von einer der folgenden Einstellungen für Thermoschutz konfiguriert werden:

Jede Einstellung stellt ein Merkmal der Auslösekurve dar. Der LTMR-Controller speichert die gewählte Einstellung in seinem Parameter „Thermische Überlast - Modus“. Es kann immer nur eine Einstellung zu einem Zeitpunkt aktiviert werden. Weitere Informationen zur Funktion und Konfiguration jeder Einstellung finden Sie unter den unmittelbar folgenden Themen.

Parametereinstellungen

Die Funktion „Thermische Überlast“ verfügt über die nachstehenden konfigurierbaren Parametereinstellungen, die für jede Auslösestromkennlinie gelten:

Parameter

Einstellbereich

Werkseinstellung

Modus

  • Invers therm.

  • Eindeutige Zeit

Invers therm.

Auslösung aktivieren

Aktivieren/Deaktivieren

Aktivieren

Alarm aktivieren

Aktivieren/Deaktivieren

Aktivieren

Motorkühlung durch Hilfslüfter

Aktivieren/Deaktivieren

Sperren

Thermische Überlast – Invers therm.

Beschreibung

Wenn Sie den Parameter „Thermische Überlast – Modus“ auf Invers therm. einstellen und eine Motorauslöseklasse auswählen, überwacht der LTMR-Controller die verwendete Wärmegrenzleistung des Motors und gibt Folgendes aus:

  • Einen Alarm, wenn die verwendete Wärmegrenzleistung einen konfigurierten Alarmschwellenwert überschreitet

  • Eine Auslösung, wenn die verwendete Wärmegrenzleistung über 100% liegt

VORSICHT
GEFAHR DER MOTORÜBERHITZUNG
Der Parameter „Motor Auslöseklasse“ muss auf die Motoreigenschaften für thermische Überlast eingestellt werden. Lesen Sie die Anweisungen des Motorherstellers, bevor Sie diesen Parameter einstellen.
Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Verletzungen oder Sachschäden zur Folge haben.

Für den Alarm „Thermische Überlast“ gibt es keine Zeitverzögerung.

Der LTMR-Controller berechnet das Niveau der Wärmegrenzleistung in allen Betriebszuständen. Wenn die Spannungsversorgung des LTMR-Controllers unterbrochen wird, speichert der LTMR-Controller die letzten Messungen des thermischen Motorstatus über einen Zeitraum von 30 Minuten, damit er nach Wiederherstellung der Spannungsversorgung den thermischen Motorstatus schätzen kann.

Die Auslösungs- und die Alarmüberwachung können separat aktiviert und deaktiviert werden.

  • Der Alarm für thermische Überlast wird vom LTMR-Controller aufgehoben, wenn die verwendete Wärmegrenzleistung bis auf 5% unterhalb des Alarmschwellenwerts sinkt.

  • Die thermische Überlastauslösung kann zurückgesetzt werden, wenn die verwendete Wärmegrenzleistung unter den Schwellenwert der Auslösungsrücksetzung fällt und nachdem das Timeout der Auslösungsrücksetzung abgelaufen ist.

Rücksetzen für einen Neustart im Notfall

Mit dem von einer SPS oder einem HMI ausgegebenen „Löschbefehl – Niveau Wärmegrenzleistung“ können Sie einen überlasteten Motor im Notfall erneut starten. Mit diesem Befehl wird der Wert für die Nutzung der Wärmegrenzleistung auf 0 eingestellt und die Abkühlzeit umgangen, die das Thermomodell vor einem Neustart des Motors benötigt.

Dieser Befehl setzt außerdem den Parameter „Schneller Zyklus – Verriegelung Timeout“ zurück, um einen sofortigen Neustart ohne Verriegelung zu ermöglichen.

Der Befehl „Löschen – Alles “ hat keine Ausführung von „Löschen – Niveau Wärmegrenzleistung“ zur Folge.

WARNUNG
VERLUST DES MOTORSCHUTZES
Das Löschen des Wärmegrenzleistungsniveaus blockiert die thermische Überlastsicherung und kann zu einer Geräteüberhitzung und zu einem Brand führen. Fortgesetzter Betrieb mit blockiertem Überhitzungsschutz sollte sich auf Anwendungen beschränken, in denen ein sofortiger Neustart wichtig ist.
Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Tod, schwere Verletzungen oder Sachschäden zur Folge haben.

Der „Löschbefehl – Niveau Wärmegrenzleistung“ setzt die Auslösereaktion nicht zurück. Stattdessen

  • kann nur eine Aktion außerhalb des LTMR-Controllers (zum Beispiel eine Senkung der Motorlast) die Auslösebedingung löschen.

  • setzt nur ein Rücksetzbefehl von der gültigen, im Parameter „Auslösung – Rücksetzmodus“ konfigurierten Quelle die Auslösereaktion zurück.

WARNUNG
NICHT BESTIMMUNGSGEMÄSSER GERÄTEBETRIEB
  • Der Motor kann mit einem Reset-Befehl erneut gestartet werden, wenn der LTMR-Controller in einem 2-Draht-Steuerkreis eingesetzt wird.
  • Der Betrieb der Geräte muss gemäß den örtlichen und nationalen Sicherheitsvorschriften und -bestimmungen erfolgen.
Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Tod, schwere Verletzungen oder Sachschäden zur Folge haben.

Betrieb

Die Schutzfunktion „Thermische Überlast – Invers therm.“ basiert auf einem Wärmemodell des Motors, das zwei Wärmebilder kombiniert:

  • ein kupferbasiertes Abbild stellt den thermischen Zustand der Stator- und Rotorwicklungen dar, und

  • ein eisenbasiertes Abbild stellt den thermischen Zustand des Motorrahmens dar.

Auf der Grundlage des gemessenen Stroms und der vorgenommenen Einstellung für die Motorauslöseklasse berücksichtigt der LTMR-Controller nur den höchsten thermischen Status (Eisen oder Kupfer) zur Berechnung der vom Motor verwendeten Wärmegrenzleistung – wie nachfolgend beschrieben:

θ Wärmewert

θfe Auslöseschwellenwert für Eisen

θcu Auslöseschwellenwert für Kupfer

t Zeit

Wenn der Auslösemodus „Invers therm.“ ausgewählt ist, wird der Parameter „Wärmegrenzleistung – Niveau“, der die aufgrund eines Laststroms verwendete Wärmegrenzleistung anzeigt, sowohl im Start- als auch im Betriebsstatus erhöht. Wenn der LTMR-Controller feststellt, dass das Niveau der Wärmegrenzleistung (θ) den Auslöseschwellenwert (θ s) übersteigt, löst er eine thermische Überlastauslösung aus – wie nachfolgend beschrieben:

Funktionsmerkmale

Die Funktionen für „Thermische Überlast – Invers therm.“ umfassen folgende Merkmale:

  • Eine Einstellung für die Motorauslöseklasse:

    • Motor – Auslöseklasse

  • Vier konfigurierbare Schwellenwerte:

    • Motorvolllaststrom – Verhältnis (FLC1)

    • Motor – Hohe Drehzahl – Volllaststrom – Verhältnis (FLC2)

    • Thermische Überlast – Alarmschwellenwert

    • Thermische Überlast – Auslöserücksetzung – Schwellenwert

  • Eine Zeitverzögerung:

    • Auslösung – Rücksetzen Timeout

  • Zwei Funktionsausgänge:

    • Thermische Überlast – Auslösung

    • Thermische Überlast – Auslösung

  • Zwei Zählstatistiken:

    • Thermische Überlast – Auslösungszählung

    • Thermische Überlast – Alarmzählung

  • Eine Einstellung für eine externe Kühlung des Motors per Hilfslüfter:

    • Motor – Kühlung durch Hilfslüfter

  • Ein Messwert für die verwendete Wärmegrenzleistung:

    • Niveau Wärmegrenzleistung

HINWEIS: Für LTMR-Controller, die für den vordefinierten Betriebsmodus mit 2 Drehzahlen konfiguriert sind, werden 2 Auslöseschwellenwerte verwendet: FLC1 und FLC2.

Blockschaltplan

Imax Maximaler Strom

θmax Niveau Wärmegrenzleistung

θs1 Thermische Überlast – Alarmschwellenwert

Parametereinstellungen

Die Funktionen für „Thermische Überlast – Invers therm.“ umfassen folgende konfigurierbare Parametereinstellungen:

Parameter

Einstellbereich

Werkseinstellung

FLC1, FLC2

  • 0,4–8,0 A in Schritten von 0,08 A für LTMR08

  • 1,35–27,0 A in Schritten von 0,27 A für LTMR27

  • 5–100 A in Schritten von 1 A für LTMR100

  • 0,4 A für LTMR08

  • 1,35 A für LTMR27

  • 5 A für LTMR100

Alarmschwellenwert

10-100 % der Wärmegrenzleistung

85 % der Wärmegrenzleistung

Motor – Auslösung Klasse

5–30 in Schritten von 5

5

Auslösung – Rücksetzen Timeout

50–9999 in Schritten von 1 s

480 s

Auslösung – Rücksetzschwellenwert

35-95 % der Wärmegrenzleistung

75 % der Wärmegrenzleistung

Die Funktionen für „Thermische Überlast – Invers therm.“ umfassen folgende nicht konfigurierbare Parametereinstellungen:

Parameter

Feste Einstellung

Thermische Überlast – Auslöseschwellenwert

100 % Wärmegrenzleistung

Technische Kenndaten

Die Funktionen für „Thermische Überlast – Invers therm.“ umfassen folgende Merkmale:

Kenndaten

Wert

Hysterese

–5 % des Alarmschwellenwerts für thermische Überlast

Genauigkeit der Auslösezeit

+/– 0,1 s

Thermische Überlast - Eindeutige Zeit

Beschreibung

Wenn Sie den Parameter „Thermische Überlast – Modus“ auf Eindeutige Zeit einstellen, dann signalisiert der LTMR-Controller:

  • Einen Alarm, wenn der gemessene maximale Phasenstrom einen konfigurierbaren Schwellenwert (OC1 oder OC2) überschreitet.

  • Eine Auslösung, wenn der maximale Phasenstrom dauerhaft den gleichen Schwellenwert (OC1 oder OC2) für eine festgelegte Zeitverzögerung überschreitet.

Die Auslösung „Thermische Überlast – Eindeutige Zeit“ beinhaltet eine Zeitverzögerung mit konstanter Größe nach einem Startbefehl, bevor der Schutz aktiv wird, sowie eine Auslösetimeout-Dauer – wie im nachfolgenden Schaubild beschrieben:

Is Auslöse- und Alarmschwellenwert (OC1 oder OC2)

T1 Startbefehl

T2 Abgelaufene Zeitverzögerung

Für den Alarm bei „Thermischer Überlast – Eindeutige Zeit“ gibt es keine Zeitverzögerung.

Die Auslösungs- und die Alarmüberwachung können separat aktiviert und deaktiviert werden.

Die Schutzfunktion für „Eindeutige Zeit“ wird nach einem Start durch eine Verzögerung deaktiviert, die in der Einstellung „Schweranlauf – Auslösetimeout“ definiert ist. Wenn der LTMR-Controller für einen vordefinierten Überlastbetriebsmodus konfiguriert ist, bestimmt er den Beginn des Status „Anlauf“ anhand einer Zustandsänderung von unter Pegelstrom auf Pegelstrom. Dank dieser Verzögerung kann der Motor beim Anlaufen den Strom ziehen, der zur Überwindung der Trägheit im Ruhezustand erforderlich ist.

HINWEIS: Die Konfiguration dieser Schutzfunktion setzt die Konfiguration der Schweranlauf-Schutzfunktion einschließlich des Parameters „Schweranlauf – Auslösetimeout“ voraus.

Funktionsmerkmale

Die Funktion „Thermische Überlast - Eindeutige Zeit“ umfasst folgende Merkmale:

  • Zwei konfigurierbare Schwellwerteinstellungen; eine Einstellung (OC1) wird für Motoren mit einer Drehzahl verwendet. Für Motoren mit zwei Drehzahlen sind beide Einstellungen erforderlich.

    • OC1 (Motor - Volllaststrom - Verhältnis) oder

    • OC2 (Motor - Hohe Drehzahl Volllaststrom - Verhältnis)

  • Eine Zeitverzögerung:

    • Überstrom-Zeit (Ü-Zeit, über den Parameter „Thermische Überlast – Auslösetimeout“ eingestellt)

  • Zwei Funktionsausgänge:

    • Thermische Überlast – Alarm

    • Thermische Überlast – Auslösung

  • Zwei Zählstatistiken:

    • Thermische Überlast – Auslösungszählung

    • Thermische Überlast – Alarmzählung

Blockschaltplan

I1 Strom Phase 1

I2 Strom Phase 2

I3 Strom Phase 3

Is Auslöse- und Alarmschwellenwert (OC1 oder OC2)

T Auslösetimeout

Parametereinstellungen

Die Funktion „Thermische Überlast - Eindeutige Zeit“ hat folgende konfigurierbare Parametereinstellungen:

Parameter

Einstellbereich

Werkseinstellung

Schwellenwert für Auslösung:

  • Motor - Volllastrom Verhältnis (OC1)

    - oder -

  • Motor - Hohe Drehzahl Volllastrom - Verhältnis (OC2)

5–100 % FLCmax in Schritten von 1 %.

Hinweis: Die Einstellungen für OC1 und OC2 können direkt (in Ampere) über das Menü Einstellungen eines HMI oder auf der Registerkarte Parameter des TeSys T DTM eingestellt werden.

5% FLCmax

Thermische Überlast – Auslösung – festgelegtes Timeout (Ü-Zeit oder Überstromzeit)

1–300 s in Schritten von 1 s

10 s

Thermische Überlast – Alarmschwellenwert

20–800 % OC in Schritten von 1 %

80 % OC

Schweranlauf – Auslösetimeout* (V-Zeit)

1–200 s in Schritten von 1 s

10 s

Technische Kenndaten

Die Funktion „Thermische Überlast - Eindeutige Zeit“ umfasst folgende Merkmale:

Eigenschaften

Wert

Hysterese

–5 % der Alarm- und Auslöseschwellenwerte

Genauigkeit der Auslösezeit

+/– 0,1 s

Beispiel

Das folgende Schaubild verdeutlicht eine Auslösung vom Typ „Thermische Überlast – Eindeutige Zeit“:

OC Auslöseschwellenwert (OC1 oder OC2)

Motortemperaturfühler

Überblick

Der LTMR-Controller verfügt über zwei Klemmen, T1 und T2, die an ein Element zur Messung der Motortemperatur angeschlossen werden können. Auf diese Weise werden die Motorwicklungen bei hohen Temperaturbedingungen geschützt, die ansonsten zu Beschädigungen oder Beeinträchtigungen führen können.

Diese Schutzfunktionen werden aktiviert, wenn eine der folgenden Einstellungen für den Parameter „Motor - Temperaturfühlertyp“ gewählt ist:

Es kann nur eines dieser Fühlerelemente für den Motorschutz gleichzeitig aktiviert werden.

HINWEIS: Der Schutz durch den Motortemperaturfühler basiert auf Ohm-Werten. Schutzschwellwerte für „PTC binär“ sind auf IEC-Standards voreingestellt und deshalb nicht konfigurierbar. Für die Schutzfunktionen „PTC analog“ und „NTC analog“ müssen Sie eventuell den Widerstandswert auf das entsprechende Niveau des Schwellwerts in Grad skalieren und dabei die Eigenschaften des gewählten Messelements zugrunde legen.

Wenn der Fühlertyp geändert wird, werden die Konfigurationseinstellungen des LTMR-Controllers für die Messung der Motortemperatur auf die Werkseinstellung zurückgesetzt. Wenn ein Fühlertyp durch einen anderen Fühler des gleichen Typs ersetzt wird, bleiben die Einstellwerte erhalten.

Parametereinstellungen

Die Funktion „Motor - Temperaturfühler“ hat die folgenden konfigurierbaren Parametereinstellungen, die für den gewählten Temperaturfühlertyp gelten:

Parameter

Einstellbereich

Werkseinstellung

Fühlertyp

  • Keiner

  • PTC binär

  • PT100

  • PTC analog

  • NTC analog

Keiner

Auslösung aktivieren

Aktivieren/Deaktivieren

Sperren

Alarm aktivieren

Aktivieren/Deaktivieren

Sperren

Motor Temperaturfühler – PTC binär

Beschreibung

Die Funktion „Motor Temperaturfühler – PTC binär“ ist aktiviert, wenn der Parameter „Motor – Temperaturfühlertyp“ auf PTC binär eingestellt ist und der LTMR-Controller an einem im Motor integrierten „PTC binär“-Thermistor (positiver Temperaturkoeffizient) angeschlossen ist.

Der LTMR -Controller überwacht den Status des Temperaturmesselements und signalisiert:

  • Einen Alarm für den Motortemperaturfühler, wenn der gemessene Widerstand einen festen Schwellenwert übersteigt.

  • Eine Auslösung für den Motortemperaturfühler, wenn der gemessene Widerstand den gleichen festen Schwellenwert übersteigt.

Die Auslöse- und Alarmbedingungen bleiben bestehen, bis der gemessene Widerstand unter einen separaten, festen Wiedereinschalt-Schwellenwert des Temperaturfühlers absinkt.

Die Schwellenwerte für die Auslösung des Motortemperaturfühlers werden werkseitig voreingestellt und sind nicht konfigurierbar. Die Auslösungsüberwachung kann aktiviert und deaktiviert werden.

Die Funktion steht in allen Betriebszuständen zur Verfügung.

Funktionsmerkmale

Die Funktion „PTC binär“ für den Motortemperaturfühler umfasst folgende Merkmale:

  • Zwei Funktionsausgänge:

    • Motortemperaturfühler – Alarm

    • Motortemperaturfühler – Auslösung

  • Eine Zählstatistik:

    • Motortemperaturfühler – Auslösungszählung

Blockschaltplan

θ Widerstand des Temperaturmesselements

Parametereinstellungen

Die Funktion „PTC binär“ für den Motortemperaturfühler umfasst folgende Parametereinstellungen:

Parameter

Feste Einstellungen

Genauigkeit

Auslöse-/Alarmschwellenwert

2900 Ω

+/– 2 %

Auslöse-/Alarmschwellenwert für Wiedereinschaltung

1575 Ω

+/– 2 %

Technische Kenndaten

Die Funktion „PTC binär“ für den Motortemperaturfühler umfasst folgende Merkmale:

Kenndaten

Wert

Erfassungszeit

0,5–0,6 s

Genauigkeit der Erfassungszeit

+/– 0,1 s

Beispiel

Das folgende Schaubild zeigt eine Auslösung des Motortemperaturfühlers vom Typ „PTC binär“ mit automatischer Rücksetzung:

2900 Ω Auslöseschwellenwert

1575 Ω Auslöseschwellenwert für Wiedereinschaltung

Rücksetzung Dieser Wert kennzeichnet die Zeit, nach der ein Rücksetzen erfolgen kann. Ein Startbefehl ist erforderlich, bevor der Betriebsstatus wieder hergestellt werden kann. In diesem Beispiel wurde das automatische Rücksetzen aktiviert.

Motortemperaturfühler - PT100

Beschreibung

Die Funktion „Motortemperaturfühler – PT100“ ist aktiviert, wenn der Parameter „Motor – Temperaturfühlertyp“ auf PT100 eingestellt ist und der LTMR-Controller an einem im Motor integrierten PT100-Sensor angeschlossen ist.

Der LTMR -Controller überwacht den Status des Temperaturmesselements und signalisiert:

  • Einen Alarm des Motortemperaturfühlers, wenn die gemessene Temperatur einen konfigurierbaren Alarmschwellenwert übersteigt.

  • Eine Auslösung des Motortemperaturfühlers, wenn die gemessene Temperatur einen separat eingestellten Auslöseschwellenwert übersteigt.

Der LTMR-Controller misst die Temperatur direkt mithilfe eines PT100-Fühlers. Die von dem PT100-Fühler in °C (Werkseinstellung) oder in °F gemessene Temperatur wird je nach Einstellung des Parameters „HMI-Anzeige - Temperaturfühler Grad CF“ im HMI oder in TeSys T angezeigt:

Die Auslöse- oder Alarmbedingung bleibt bestehen, bis die gemessene Temperatur unter 95 % des Auslöse- oder Alarmschwellenwerts sinkt.

Für die Auslösung bzw. für den Alarm des Motortemperaturfühlers existiert eine feste Erfassungszeit von 0,5 s bis 0,6 s.

Die Auslösungs- und die Alarmüberwachung können separat aktiviert und deaktiviert werden.

Die Funktion steht in allen Betriebszuständen zur Verfügung.

HINWEIS:

Die Temperatur wird aus der folgenden Gleichung abgeleitet: T = 2,6042 * R – 260,42,

wobei R = Widerstand (Ω).

HINWEIS: Zum Anschluss eines 3-Draht-Sensors vom Typ PT100 an einen LTMR-Controller reicht es aus, den Ausgleichsstift des 3-Draht-Sensors vom Typ PT100 einfach nicht anzuschließen.

Funktionsmerkmale

Die Motortemperaturfühler-Funktion PT100 umfasst folgende Merkmale:

  • Zwei konfigurierbare Schwellwerte:

    • Motortemperaturfühler – Alarmschwellenwert – Grad

    • Motortemperaturfühler – Auslöseschwellenwert – Grad

  • Zwei Funktionsausgänge:

    • Motortemperaturfühler – Alarm

    • Motortemperaturfühler – Auslösung

  • Eine Zählstatistik:

    • Motortemperaturfühler – Auslösungszählung

  • Eine Anzeigekonfiguration:

    • HMI-Anzeige - Temperaturfühler Grad CF

Blockschaltplan

θ Vom PT100-Fühler gemessene Temperatur

θs1 Motortemperaturfühler – Alarmschwellenwert

θs2 Motortemperaturfühler – Auslöseschwellenwert

Parametereinstellungen

Die Motortemperaturfühler-Funktion PT100 umfasst folgende konfigurierbare Parametereinstellungen:

Parameter

Einstellbereich

Werkseinstellung

Auslöseschwellenwert – Grad

0–200 °C in Schritten von 1 °C

0 °C

Alarmschwellenwert – Grad

0–200 °C in Schritten von 1 °C

0 °C

Motortemperaturfühler – Anzeige – Grad CF

°C (0)

°F (1)

°C

Technische Kenndaten

Die Motortemperaturfühler-Funktion PT100 verfügt über folgende Merkmale:

Kenndaten

Wert

Hysterese

–5 % der Alarm- und Auslöseschwellenwerte

Erfassungszeit

0,5–0,6 s

Genauigkeit der Auslösezeit

+/– 0,1 s

Beispiel

Das folgende Schaubild zeigt eine Auslösung des Motortemperaturfühlers PT100 mit automatischer Rücksetzung und aktivem Betriebsbefehl:

θs2 Auslöseschwellenwert

θs3 Auslöseschwellenwert für Wiedereinschaltung (95 % des Auslöseschwellenwerts)

Motor Temperaturfühler – PTC analog

Beschreibung

Die Funktion „Motor Temperaturfühler – PTC analog“ ist aktiviert, wenn der Parameter „Motor – Temperaturfühlertyp“ auf PTC analog eingestellt ist und der LTMR-Controller an einem im Motor integrierten „PTC analog“-Thermistor angeschlossen ist.

Der LTMR-Controller überwacht den Status des Temperaturmesselements und signalisiert:

  • Einen Alarm des Motortemperaturfühlers, wenn der gemessene Widerstand einen konfigurierbaren Alarmschwellenwert übersteigt.

  • Eine Auslösung des Motortemperaturfühlers, wenn der gemessene Widerstand einen separat eingestellten Auslöseschwellenwert übersteigt.

Die Auslöse- oder Alarmbedingung bleibt bestehen, bis der gemessene Widerstand unter 95 % des Auslöse- oder Alarmschwellenwerts sinkt.

Die Auslösungs- und die Alarmüberwachung können separat aktiviert und deaktiviert werden.

Die Funktion steht in allen Betriebszuständen zur Verfügung.

Funktionsmerkmale

Die Funktion „PTC analog“ für den Motortemperaturfühler umfasst folgende Merkmale:

  • Zwei konfigurierbare Schwellwerte:

    • Motortemperaturfühler – Alarmschwellenwert

    • Motortemperaturfühler – Auslöseschwellenwert

  • Zwei Funktionsausgänge:

    • Motortemperaturfühler – Alarm

    • Motortemperaturfühler – Auslösung

  • Eine Zählstatistik:

    • Motortemperaturfühler – Auslösungszählung

Blockschaltplan

θ Widerstand des Temperaturmesselements

θs1 Motortemperaturfühler – Alarmschwellenwert

θs2 Motortemperaturfühler – Auslöseschwellenwert

Parametereinstellungen

Die Funktion „PTC analog“ für den Motortemperaturfühler umfasst folgende Parametereinstellungen:

Parameter

Einstellbereich

Werkseinstellung

Auslöseschwellenwert

20–6500 Ω in Schritten von 0,1 Ω

20 Ω

Alarmschwellenwert

20–6500 Ω in Schritten von 0,1 Ω

20 Ω

Technische Kenndaten

Die Funktion „PTC analog“ für den Motortemperaturfühler umfasst folgende Merkmale:

Kenndaten

Wert

Hysterese

– 5 % der Alarm- und Auslöseschwellenwerte

Erfassungszeit

0,5–0,6 s

Genauigkeit der Erfassungszeit

+/– 0,1 s

Beispiel

Das folgende Schaubild zeigt eine Auslösung des Motortemperaturfühlers „PTC analog“ mit automatischer Rücksetzung und aktivem Betriebsbefehl:

θs2 Auslöseschwellenwert

θs3 Auslöseschwellenwert für Wiedereinschaltung (95 % des Auslöseschwellenwerts)

Motor Temperaturfühler - NTC analog

Beschreibung

Die Funktion „Motor Temperaturfühler – NTC analog“ ist aktiviert, wenn der Parameter „Motor – Temperaturfühlertyp“ auf NTC analog eingestellt ist und der LTMR-Controller an einem im Motor integrierten „NTC analog“-Thermistor angeschlossen ist.

Der LTMR-Controller überwacht den Status des Temperaturmesselements und signalisiert:

  • Einen Alarm des Motortemperaturfühlers, wenn der gemessene Widerstand unter einen konfigurierbaren Alarmschwellenwert absinkt.

  • Eine Auslösung des Motortemperaturfühlers, wenn der gemessene Widerstand unter einen separat eingestellten Auslöseschwellenwert absinkt.

Die Auslöse- oder Alarmbedingung bleibt bestehen, bis der gemessene Widerstand 105 % des Auslöse- oder Alarmschwellenwerts überschreitet.

Die Auslösungs- und die Alarmüberwachung können separat aktiviert und deaktiviert werden.

Die Funktion steht in allen Betriebszuständen zur Verfügung.

Funktionsmerkmale

Die Funktion „NTC analog“ für den Motortemperaturfühler umfasst folgende Merkmale:

  • Zwei konfigurierbare Schwellwerte:

    • Alarmschwellenwert

    • Auslöseschwellenwert

  • Zwei Funktionsausgänge:

    • Motortemperaturfühler – Alarm

    • Motortemperaturfühler – Auslösung

  • Eine Zählstatistik:

    • Motortemperaturfühler – Auslösungszählung

Blockschaltplan

θ Widerstand des Temperaturmesselements

θs1 Motortemperaturfühler – Alarmschwellenwert

θs2 Motortemperaturfühler – Auslöseschwellenwert

Parametereinstellungen

Die Funktion „NTC analog“ für den Motortemperaturfühler umfasst folgende Parametereinstellungen:

Parameter

Einstellbereich

Werkseinstellung

Auslöseschwellenwert

20–6500 Ω in Schritten von 0,1 Ω

20 Ω

Alarmschwellenwert

20–6500 Ω in Schritten von 0,1 Ω

20 Ω

Technische Kenndaten

Die Funktion „NTC analog“ für den Motortemperaturfühler umfasst folgende Merkmale:

Eigenschaften

Wert

Hysterese

+ 5 % der Alarm- und Auslöseschwellenwerte

Erfassungszeit

0,5–0,6 s

Genauigkeit der Erfassungszeit

+/– 0,1 s

Beispiel

Das folgende Schaubild zeigt eine Auslösung für „Motor Temperatursensor – NTC analog“ mit automatischer Rücksetzung:

θr2 Auslöseschwellenwert

θr3 Auslöseschwellenwert für Wiedereinschaltung (105 % des Auslöseschwellenwerts)

Schneller Zyklus – Verriegelung

Beschreibung

Die Funktion „Schneller Zyklus – Verriegelung“ verhindert mögliche Schäden am Motor, die durch wiederholte, sukzessive Einschaltströme infolge zu kurzer Zeitabstände zwischen den Motoranläufen entstehen.

Die Funktion „Schneller Zyklus - Verriegelung“ bietet einen konfigurierbaren Timer, der zu zählen beginnt, wenn der LTMR-Controller „Pegelstrom“ feststellt, der als 20 % des Volllaststroms (FLC) definiert ist. Gleichzeitig wird das Bit „Schneller Zyklus - Verriegelung“ gesetzt.

Wenn der LTMR-Controller einen Betriebsbefehl feststellt, bevor die Verriegelung für den schnellen Zyklus abgelaufen ist, dann

  • bleibt das Bit „Schneller Zyklus - Verriegelung“ gesetzt,

  • ignoriert der LTMR-Controller den Betriebsbefehl und verhindert einen Neustart des Motors,

  • zeigt das HMI (falls angeschlossen) „WARTE“ an,

  • blinkt die Alarm-LED des LTMRLTMR -Controllers rot (5 Mal pro Sekunde) als Hinweis, dass der -Controller die Motorausgänge deaktiviert hat, um eine unerwünschte, durch das Anlassen des Motors verursachte Bedingung zu verhindern,

  • überwacht der LTMR-Controller die Wartezeit. Wenn mehr als ein Timer aktiv ist, meldet der LTMR-Controller die Mindestwartezeit, bevor der Timer mit der längsten Zeitdauer abläuft.

Bei Ausfall der Stromversorgung speichert der LTMR-Controller den Status des Verriegelungs-Timers in einem nicht flüchtigen Speicher. Wenn der LTMR-Controller das nächste Mal eingeschaltet wird, beginnt der Timer die Zählung erneut und ignoriert wieder alle Betriebsbefehle, bis der Timer den Timeout beendet hat.

Durch Einstellen des Parameters „Schneller Zyklus – Verriegelung Timeout“ auf 0 wird diese Funktion deaktiviert.

Die Einstellung „Schneller Zyklus - Verriegelung Timeout“ kann geändert werden, wenn sich der LTMR-Controller im normalen Betriebszustand befindet. Falls eine Änderung bei laufendem Timer vorgenommen wird, dann wird diese Einstellung wirksam, sobald der Timer abgelaufen ist.

Diese Funktion hat keinen Alarm und keine Auslösung.

HINWEIS: Die Funktion „Schneller Zyklus - Verriegelung“ ist nicht aktiv, wenn der Betriebsmodus „Überlast" gewählt ist.

Funktionsmerkmale

Die Funktion „Schneller Zyklus - Verriegelung“ hat folgende Parameter:

  • Eine Zeitverzögerung:

    • Schneller Zyklus – Verriegelung Timeout

  • Ein Statusbit:

    • Schneller Zyklus – Verriegelung

Daneben bewirkt die Funktion „Schneller Zyklus - Verriegelung“ Folgendes:

  • Deaktivierung der Motorausgänge

  • Die Alarm-LED des LTMR blinkt 5 Mal pro Sekunde.

Parametereinstellungen

Die Funktion „Schneller Zyklus - Verriegelung“ hat folgende Parametereinstellungen:

Parameter

Einstellbereich

Werkseinstellung

Schneller Zyklus - Verriegelung Timeout

0–9999 s in Schritten von 1 s

0 s

Technische Kenndaten

Die Funktion „Schneller Zyklus - Verriegelung“ hat folgende Merkmale:

Eigenschaften

Wert

Genauigkeit der Auslösezeit

+/– 0,1 s oder +/– 5 %

Beispiel

Motorschutzfunktionen

Übersicht

Dieser Abschnitt beschreibt die Motorstromschutzfunktionen des LTMR-Controllers.

Strom – Phasenunsymmetrie

Beschreibung

Die Funktion „Stromphasenunsymmetrie“ signalisiert:

  • Einen Alarm, wenn der Strom in einer beliebigen Phase um mehr als einen eingestellten Prozentsatz vom Strommittelwert in allen drei Phasen abweicht.

  • Eine Auslösung wenn der Strom in einer beliebigen Phase für einen festgelegten Zeitraum um mehr als einen separat eingestellten Prozentsatz vom Strommittelwert in allen drei Phasen abweicht.

VORSICHT
GEFAHR DER MOTORÜBERHITZUNG
  • Der Parameter „Strom Phasenunsymmetrie – Auslöseschwellenwert“ muss ordnungsgemäß eingestellt werden, um die Verdrahtung und Motorausrüstung vor Schäden zu schützen, die durch Motorüberhitzung verursacht werden.
  • Die festzulegenden Einstellungen müssen den nationalen und örtlichen Sicherheitsvorschriften und -bestimmungen entsprechen.
  • Lesen Sie die Anweisungen des Motorherstellers, bevor Sie diesen Parameter einstellen.
Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Verletzungen oder Sachschäden zur Folge haben.
HINWEIS: Mit dieser Funktion können Sie kleinere Stromphasenunsymmetrien erkennen und den Motor davor schützen. Bei größeren Unsymmetrien, die über 80 % des Strommittelwerts in allen drei Phasen liegen, verwenden Sie die Motorschutzfunktion für „Strom Phasenverlust“.

Diese Funktion hat zwei einstellbare Auslösezeitverzögerungen:

  • eine gilt für die Stromunsymmetrien, die im Status „Anlauf“ des Motors auftreten.

  • die andere gilt für Stromunsymmetrien, die nach dem Anlauf im Status „Betrieb“ des Motors auftreten.

Beide Timer beginnen, wenn die Unsymmetrie im Status „Anlauf“ erkannt wird.

Die Funktion identifiziert die Phase, die eine Stromunsymmetrie verursacht. Wenn die maximale Abweichung des Strommittelwerts der drei Phasen für zwei Phasen gleich ist, identifiziert die Funktion beide Phasen.

Die Auslösungs- und die Alarmüberwachung können separat aktiviert und deaktiviert werden.

Die Funktion betrifft nur 3-phasige Motoren.

Funktionsmerkmale

Die Schutzfunktion „Strom Phasenunsymmetrie“ umfasst folgende Merkmale:

  • Zwei Schwellwerte:

    • Alarmschwellenwert

    • Auslöseschwellenwert

  • Zwei Auslösezeitverzögerungen:

    • Auslösetimeout Anlauf

    • Auslösetimeout in Betrieb

  • Zwei Funktionsausgänge:

    • Strom Phasenunsymmetrie – Alarm

    • Strom Phasenunsymmetrie – Auslösung

  • Eine Zählstatistik:

    • Strom Phasenunsymmetrie – Auslösungszählung

  • Drei Anzeigen identifizieren die Phase/Phasen mit der höchsten Stromunsymmetrie:

    • L1-Strom – höchste Unsymmetrie

    • L2-Strom – höchste Unsymmetrie

    • L3-Strom – höchste Unsymmetrie

Blockschaltplan

Strom Phasenunsymmetrie – Alarm und Auslösung:

I1 Strom Phase 1

I2 Strom Phase 2

I3 Strom Phase 3

Iimb Unsymmetrieverhältnis des Stroms für drei Phasen

Is1 Alarmschwellenwert

Is2 Auslöseschwellenwert

T1 Auslösetimeout Anlauf

T2 Auslösetimeout in Betrieb

Parametereinstellungen

Die Schutzfunktion „Strom Phasenunsymmetrie“ umfasst folgende Parameter:

Parameter

Einstellbereich

Werkseinstellung

Auslösung aktivieren

Aktivieren/Deaktivieren

Aktivieren

Auslösetimeout Anlauf

0,2–20 s in Schritten von 0,1 s

0,7 s

Auslösetimeout in Betrieb

0,2–20 s in Schritten von 0,1 s

5 s

Auslöseschwellenwert

10–70 % der berechneten Unsymmetrie in Schritten von 1 %

10 %

Alarm aktivieren

Aktivieren/Deaktivieren

Sperren

Alarmschwellenwert

10–70 % der berechneten Unsymmetrie in Schritten von 1 %

10%

HINWEIS: Zum Parameter „Auslösetimeout Anlauf“ wird ein Wert von 0,7 Sekunden hinzuaddiert, um unbeabsichtigte Auslösungen in der Anlaufphase zu verhindern.

Technische Kenndaten

Die Schutzfunktion „Strom Phasenunsymmetrie“ umfasst folgende Merkmale:

Eigenschaften

Wert

Hysterese

– 5 % des Auslöse- oder Alarmschwellenwerts

Genauigkeit der Auslösezeit

+/– 0,1 s oder +/– 5 %

Beispiel

Das folgende Schaubild verdeutlicht die Erkennung einer Phasenunsymmetrie, die im Status „Betrieb“ auftritt.

ΔI Prozentuale Abweichung zwischen dem Strom in einer beliebigen Phase und dem Strommittelwert der drei Phasen.

Is2 Auslöseschwellenwert

Strom - Phasenverlust

Beschreibung

Die Funktion „Strom – Phasenverlust“ signalisiert:

  • Einen Alarm, wenn der Strom in einer beliebigen Phase um mehr als 80 % vom Strommittelwert in allen drei Phasen abweicht.

  • Eine Auslösung wenn der Strom in einer beliebigen Phase für einen festgelegten Zeitraum um mehr als 80 % vom Strommittelwert in allen drei Phasen abweicht.

HINWEIS: Diese Funktion dient zur Erkennung von und zum Schutz vor großen Stromphasenunsymmetrien, d. h. Unsymmetrien, die 80 % des Strommittelwerts in allen drei Phasen überschreiten. Verwenden Sie bei kleineren Stromunsymmetrien die Motorschutzfunktion „Strom - Phasenunsymmetrie“.

Diese Funktion verfügt über eine einzige Auslösezeitverzögerung, die angewendet wird, wenn sich der Motor im Anlauf- oder Betriebsstatus befindet.

Die Funktion identifiziert die Phase, in der ein Stromverlust auftritt. Wenn die maximale Abweichung des Strommittelwerts der drei Phasen für zwei Phasen gleich ist, identifiziert die Funktion beide Phasen.

Die Auslösungs- und die Alarmüberwachung können separat aktiviert und deaktiviert werden.

Die Funktion betrifft nur 3-phasige Motoren.

Funktionsmerkmale

Die Schutzfunktion „Strom Phasenverlust“ umfasst folgende Merkmale:

  • Einen festen Auslöse- und Alarmschwellenwert, der 80 % des Strommittelwerts der drei Phasen entspricht.

  • Eine Auslösezeitverzögerung:

    • Strom Phasenverlust - Timeout

  • Zwei Funktionsausgänge:

    • Stromphasenverlust – Alarm

    • Stromphasenverlust – Auslösung

  • Eine Zählstatistik:

    • Stromphasenverlust – Auslösungszählung

  • Drei Anzeigen identifizieren die Phase(n) mit dem Stromverlust:

    • L1-Stromverlust

    • L2-Stromverlust

    • L3-Stromverlust

Blockschaltplan

I1 Strom Phase 1

I2 Strom Phase 2

I3 Strom Phase 3

Ln Nummer(n) der Stromleiter mit der größten Abweichung von Iavg

Iavg Strommittelwert der drei Phasen

T Auslösetimeout

Parametereinstellungen

Die Schutzfunktion „Strom Phasenverlust“ umfasst folgende Parameter:

Parameter

Einstellbereich

Werkseinstellung

Auslösung aktivieren

Aktivieren/Deaktivieren

Aktivieren

Timeout

0,1–30 s in Schritten von 0,1 s

3 s

Alarm aktivieren

Aktivieren/Deaktivieren

Aktivieren

HINWEIS: Zum Parameter „Auslösetimeout“ wird ein Wert von 0,7 Sekunden hinzuaddiert, um unbeabsichtigte Auslösungen in der Anlaufphase zu verhindern.

Technische Kenndaten

Die Schutzfunktion „Strom Phasenverlust“ umfasst folgende Merkmale:

Eigenschaften

Wert

Hysterese

75 % des Strommittelwerts der drei Phasen

Genauigkeit der Auslösezeit

+/– 0,1 s oder +/– 5 %

Beispiel

Das folgende Schaubild zeigt eine Stromphasenverlust-Auslösung für einen Motor im Betriebsstatus:

Δ%I Prozentuale Abweichung zwischen dem Strom in einer beliebigen Phase und dem Strommittelwert der drei Phasen.

Strom Phasenumkehr

Beschreibung

Die Funktion „Strom Phasenumkehr“ signalisiert eine Auslösung, wenn sie erkennt, dass die Stromphasen eines Dreiphasenmotors nicht mit der Reihenfolge im Parameter „Motor – Phasensequenz“ übereinstimmen – entweder ABC oder ACB.

HINWEIS: Wenn der LTMR-Controller an ein Erweiterungsmodul angeschlossen ist, basiert der Schutz vor Phasenumkehr auf der Sequenz der Spannungsphasen vor dem Anlauf des Motors und auf der Sequenz der Stromphasen nach dem Anlauf des Motors. Bei geräuschintensiven Leistungssystemen bzw. Lasten wird die Verwendung einer Schutzfunktion zur Spannungsphasenumkehr und die Deaktivierung der Stromphasenumkehr empfohlen.

Diese Funktion:

  • ist aktiv, wenn sich der Motor im Status „Anlauf“ oder „Betrieb“ befindet,

  • betrifft nur 3-phasige Motoren,

  • Hat keinen Alarm und keinen Timer.

Diese Funktion kann aktiviert und deaktiviert werden.

Funktionsmerkmale

Die Funktion „Strom Phasenumkehr“ erhöht die Zählstatistik „Verdrahtung – Auslösungszählung“.

Parametereinstellungen

Die Funktion „Strom Phasenumkehr“ umfasst folgende Parameter:

Parameter

Einstellbereich

Werkseinstellung

Auslösung aktivieren

Aktivieren/Deaktivieren

Sperren

Phasensequenz

  • A-B-C

  • A-C-B

A-B-C

Technische Kenndaten

Die Funktion „Strom Phasenumkehr“ umfasst folgende Merkmale:

Kenndaten

Wert

Auslösezeit bei Motoranlauf

Innerhalb von 0,2 s nach dem Motoranlauf

Genauigkeit der Auslösezeit

+/– 0,1 s oder +/– 5 %

Schweranlauf

Beschreibung

Die Funktion „Schweranlauf“ erkennt einen blockierten oder abgewürgten Motor im Anlaufstatus und signalisiert eine Auslösung, wenn der Strom im gleichen Zeitraum dauerhaft einen separat eingestellten Schwellenwert überschreitet.

Jeder vordefinierte Betriebsmodus verfügt über ein eigenes Stromprofil, das einen erfolgreichen Anlaufzyklus für den Motor darstellt. Der LTMR-Controller erkennt eine Schweranlauf-Auslösung, wenn das tatsächliche Stromprofil nach einem Startbefehl vom erwarteten Profil abweicht.

Die Auslösungsüberwachung kann separat aktiviert und deaktiviert werden.

Diese Funktion verfügt über keinen Alarm.

Startzyklus

Der LTMR-Controller nutzt die konfigurierbaren Parameter für die Schweranlauf-Schutzfunktion, für „Schweranlauf – Auslöseschwellenwert“ und für „Schweranlauf – Auslösetimeout“ zur Definition und Erkennung des Motorstartzyklus. Weitere Informationen finden Sie unter Startzyklus.

Funktionsmerkmale

Die Funktion „Schweranlauf“ umfasst folgende Merkmale:

  • Ein Schwellwert:

    • Auslöseschwellenwert

  • Eine Auslösezeitverzögerung:

    • Auslösetimeout

  • Ein Funktionsausgang:

    • Langer Anlauf – Auslösung

  • Eine Zählstatistik:

    • Schweranlauf – Auslösungszählung

Blockschaltplan

I1 Strom Phase 1

I2 Strom Phase 2

I3 Strom Phase 3

Is2 Auslöseschwellenwert

T Auslösetimeout

Parametereinstellungen

Die Funktion „Schweranlauf“ umfasst folgende Parameter:

Parameter

Einstellbereich

Werkseinstellung

Auslösung aktivieren

Aktivieren/Deaktivieren

Aktivieren

Auslösetimeout

1–200 s in Schritten von 1 s

10 s

Auslöseschwellenwert

100–800 % FLC

100 % FLC

Technische Kenndaten

Die Funktion „Schweranlauf“ umfasst folgende Merkmale:

Kenndaten

Wert

Hysterese

– 5 % des Auslöseschwellenwerts

Genauigkeit der Auslösezeit

+/– 0,1 s oder +/– 5 %

Beispiel

Das folgende Schaubild zeigt eine einzige Überschreitung des Schwellenwerts für „Schweranlauf – Auslösung“:

Is2 Schweranlauf – Auslöseschwellenwert

Blockierung

Beschreibung

Die Funktion „Blockierung“ erkennt einen blockierten Rotor im Betriebsstatus und signalisiert:

  • Einen Alarm, wenn der Stromwert in einer beliebigen Phase unter einen eingestellten Schwellenwert sinkt, nachdem der Motor den Betriebsstatus erreicht hat.

  • Eine Auslösung, wenn der Stromwert in einer beliebigen Phase dauerhaft einen separat eingestellten Schwellenwert für einen festgelegten Zeitraum überschreitet, nachdem der Motor den Betriebsstatus erreicht hat.

Die Funktion „Blockierung“ wird ausgelöst, wenn der Motor im Betriebsstatus blockiert und stoppt oder plötzlich überlastet wird und übermäßig viel Strom verbraucht.

Die Auslösungs- und die Alarmüberwachung können separat aktiviert und deaktiviert werden.

Funktionsmerkmale

Die Funktion „Blockierung“ umfasst folgende Merkmale:

  • Zwei Schwellwerte:

    • Alarmschwellenwert

    • Auslöseschwellenwert

  • Eine Auslösezeitverzögerung:

    • Auslösetimeout

  • Zwei Funktionsausgänge:

    • Blockierung – Alarm

    • Blockierung – Auslösung

  • Eine Zählstatistik:

    • Blockierung – Auslösungszählung

Blockschaltplan

Blockierung – Alarm und Auslösung:

I1 Strom Phase 1

I2 Strom Phase 2

I3 Strom Phase 3

Is1 Alarmschwellenwert

Is2 Auslöseschwellenwert

T Auslösetimeout

Parametereinstellungen

Die Funktion „Blockierung“ umfasst folgende Parameter:

Parameter

Einstellbereich

Werkseinstellung

Auslösung aktivieren

Aktivieren/Deaktivieren

Aktivieren

Auslösetimeout

1–30 s in Schritten von 1 s

5 s

Auslöseschwellenwert

100–800 % FLC in Schritten von 1 %

200% FLC

Alarm aktivieren

Aktivieren/Deaktivieren

Sperren

Alarmschwellenwert

100–800 % FLC in Schritten von 1 %

200% FLC

Technische Kenndaten

Die Funktion „Blockierung“ umfasst folgende Merkmale:

Eigenschaften

Wert

Hysterese

– 5 % des Auslöse- oder Alarmschwellenwerts

Genauigkeit der Auslösezeit

+/– 0,1 s oder +/– 5 %

Beispiel

Das folgende Schaubild zeigt eine Blockierungsauslösung:

Is2 Blockierung – Auslöseschwellenwert

Unterstrom

Beschreibung

Die Funktion „Unterstrom“ signalisiert:

  • Einen Alarm, wenn der 3-phasige Strommittelwert unter einen eingestellten Schwellenwert sinkt, nachdem der Motor den Betriebsstatus erreicht hat.

  • Eine Auslösung, wenn der 3-phasige Strommittelwert für einen eingestellten Zeitraum unter einen separat eingestellten Schwellenwert sinkt, nachdem der Motor den Betriebsstatus erreicht hat.

Die Funktion „Unterstrom“ wird ausgelöst, wenn der Motorstrom unter das definierte Niveau für die angetriebene Last fällt, zum Beispiel, wenn ein Antriebsriemen oder eine Antriebswelle beschädigt ist und somit der Motor lastfrei statt unter Last läuft. Diese Funktion hat eine einzige Auslösezeitverzögerung. Die Auslösungs- und die Alarmüberwachung können separat aktiviert und deaktiviert werden.

Funktionsmerkmale

Die Funktion „Unterstrom“ umfasst folgende Merkmale:

  • Zwei Schwellwerte:

    • Alarmschwellenwert

    • Auslöseschwellenwert

  • Eine Auslösezeitverzögerung:

    • Auslösetimeout

  • Zwei Funktionsausgänge:

    • Unterstrom – Alarm

    • Unterstrom – Auslösung

  • Eine Zählstatistik:

    • Unterstrom – Auslösungszählung

Blockschaltplan

Unterstrom – Alarm und Auslösung:

Iavg Strommittelwert

Is1 Alarmschwellenwert

Is2 Auslöseschwellenwert

T Auslösetimer-Verzögerung

Parametereinstellungen

Die Funktion „Unterstrom“ umfasst folgende Parameter:

Parameter

Einstellbereich

Werkseinstellung

Auslösung aktivieren

Aktivieren/Deaktivieren

Sperren

Auslösetimeout

1–200 s in Schritten von 1 s

1 s

Auslöseschwellenwert

30–100% FLC in Schritten von 1 %

50% FLC

Alarm aktivieren

Aktivieren/Deaktivieren

Sperren

Alarmschwellenwert

30–100% FLC in Schritten von 1 %

50% FLC

Technische Kenndaten

Die Funktion „Unterstrom“ umfasst folgende Merkmale:

Eigenschaften

Wert

Hysterese

– 5 % des Auslöse- oder Alarmschwellenwerts

Genauigkeit der Auslösezeit

+/– 0,1 s oder +/– 5 %

Beispiel

Das folgende Schaubild zeigt das Auftreten einer Unterstromauslösung.

Is2 Unterstrom – Auslöseschwellenwert

Überstrom

Beschreibung

Die Funktion „Überstrom“ signalisiert:

  • Einen Alarm, wenn der Stromwert in einer Phase unter einen eingestellten Schwellenwert sinkt, nachdem der Motor den Betriebsstatus erreicht hat.

  • Eine Auslösung, wenn der Stromwert in einer Phase dauerhaft einen separat eingestellten Schwellenwert für einen eingestellten Zeitraum überschreitet, nachdem der Motor den Betriebsstatus erreicht hat.

Die Funktion „Überstrom“ kann ausgelöst werden, wenn die Geräte überlastet sind oder eine Prozessbedingung erkannt wird, die zu einem Stromanstieg über den eingestellten Schwellwert hinaus führt. Diese Funktion hat eine einzige Auslösezeitverzögerung. Die Auslösungs- und die Alarmüberwachung können separat aktiviert und deaktiviert werden.

Funktionsmerkmale

Die Funktion „Überstrom“ umfasst folgende Merkmale:

  • Zwei Schwellwerte:

    • Alarmschwellenwert

    • Auslöseschwellenwert

  • Eine Auslösezeitverzögerung:

    • Auslösetimeout

  • Zwei Funktionsausgänge:

    • Überstrom – Alarm

    • Überstrom – Auslösung

  • Eine Zählstatistik:

    • Überstrom – Auslösungszählung

Blockschaltplan

I1 Strom Phase 1

I2 Strom Phase 2

I3 Strom Phase 3

Is1 Alarmschwellenwert

Is2 Auslöseschwellenwert

T Auslösetimeout

Parametereinstellungen

Die Funktion „Überstrom“ umfasst folgende Parameter:

Parameter

Einstellbereich

Werkseinstellung

Auslösung aktivieren

Aktivieren/Deaktivieren

Sperren

Auslösetimeout

1–250 s in Schritten von 1 s

10 s

Auslöseschwellenwert

30–800 % FLC in Schritten von 1 %

200% FLC

Alarm aktivieren

Aktivieren/Deaktivieren

Sperren

Alarmschwellenwert

30–800 % FLC in Schritten von 1 %

200% FLC

Technische Kenndaten

Die Funktion „Überstrom“ umfasst folgende Merkmale:

Eigenschaften

Wert

Hysterese

– 5 % des Auslöse- oder Alarmschwellenwerts

Genauigkeit der Auslösezeit

+/– 0,1 s oder +/– 5 %

Beispiel

Das folgende Schaubild zeigt das Auftreten einer Überstromauslösung.

Is2 Überstrom – Auslöseschwellenwert

Erdschlussstrom

Überblick

Der LTMR-Controller kann für das Erkennen von Erdschlussstrom konfiguriert werden:

Wählen Sie eine interne oder externe Schutzfunktion für Erdschlussstrom-Auslösungen über den Parameter „Erdschlussstrom – Modus“ aus. Es kann immer nur eine dieser Einstellungen für den Erdschlussstrom-Modus aktiviert werden.

Parametereinstellungen

Die Erdschlussstrom-Schutzfunktion hat folgende konfigurierbare Parametereinstellungen, die für den internen und den externen Erdschlussstrom-Schutz gelten:

Parameter

Einstellbereich

Werkseinstellung

Erdschlussstrom – Modus

  • Intern

  • Extern

Intern

Auslösung aktivieren

Aktivieren/Deaktivieren

Aktivieren

Alarm aktivieren

Aktivieren/Deaktivieren

Aktivieren

Erdschlussstrom – Auslösung bei Motorstart deaktiviert

Aktivieren/Deaktivieren

Aktivieren

Interner Erdschlussstrom

Beschreibung

Die Funktion „Interner Erdschlussstrom“ ist aktiviert, wenn der Parameter „Erdschlussstrom – Modus“ auf Intern eingestellt ist. Sie ist deaktiviert, wenn der Parameter auf Extern eingestellt ist.

GEFAHR
UNSACHGEMÄẞE AUSLÖSUNGSERKENNUNG
  • Die Funktion für den internen Erdschlussstrom schützt das Personal nicht gegen Gefahren, die durch Erdschlussströme verursacht werden.
  • Schwellenwerte für Erdschlussstrom-Auslösungen müssen so eingestellt werden, dass der Motor und die zugehörige Ausrüstung geschützt sind.
  • Die Einstellungen für Erdschlussstrom-Auslösungen müssen den nationalen und örtlichen Sicherheitsvorschriften und -bestimmungen entsprechen.
Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen führt zu Tod oder schweren Verletzungen.

Die Funktion für interne Erdschlussströme summiert die Strommesswerte von der Sekundärklemme des internen Stromwandlers und signalisiert:

  • Einen Alarm, wenn der summierte Strom einen eingestellten Schwellenwert übersteigt.

  • Eine Auslösung, wenn der summierte Strom einen separat eingestellten Schwellenwert für einen festgelegten Zeitraum kontinuierlich übersteigt.

Die Schutzfunktion für interne Erdschlussströme verfügt über eine einzige Auslösezeitverzögerung.

Die Schutzfunktion für interne Erdschlussströme kann aktiviert werden, wenn sich der Motor im Status „Bereit“, „Anlauf“ oder „Betrieb“ befindet. Diese Funktion kann so konfiguriert werden, dass sie im Status „Anlauf“ deaktiviert und nur im Status „Bereit“ und „Betrieb“ aktiviert ist.

Die Auslösungs- und die Alarmüberwachung können separat aktiviert und deaktiviert werden.

Funktionsmerkmale

Die Schutzfunktion für interne Erdschlussströme umfasst folgende Merkmale:

  • Eine Messung des Erdschlussstroms in Ampere:

    • Erdschlussstrom

  • Eine Messung des Erdschlussstroms als Prozentsatz von FLCmin:

    • % Erdschlussstrom

  • Zwei Schwellwerte:

    • Alarmschwellenwert

    • Auslöseschwellenwert

  • Eine Auslösezeitverzögerung:

    • Auslösetimeout

  • Zwei Funktionsausgänge:

    • Interner Erdschlussstrom – Alarm

    • Interner Erdschlussstrom – Auslösung

  • Eine Zählstatistik:

    • Erdschlussstrom – Auslösungszählung

Blockschaltplan

I1 Strom Phase 1

I2 Strom Phase 2

I3 Strom Phase 3

Summierter Strom

IΣs1 Alarmschwellenwert

IΣs2 Auslöseschwellenwert

T Auslösetimeout

Parametereinstellungen

Die Schutzfunktion für interne Erdschlussströme umfasst folgende Parameter:

Parameter

Einstellbereich

Werkseinstellung

Interner Erdschlussstrom – Auslösetimeout

0,5–25 s in Schritten von 0,1 s

1 s

Interner Erdschlussstrom – Auslöseschwellenwert

50–500 % FLCmin in Schritten von 1 %

50 % FLCmin

Interner Erdschlussstrom – Alarmschwellenwert

50–500 % FLCmin in Schritten von 1 %

50 % FLCmin

Technische Kenndaten

Die Schutzfunktion für interne Erdschlussströme umfasst folgende Merkmale:

Eigenschaften

Wert

Hysterese

– 5 % des Auslöse- oder Alarmschwellenwerts

Genauigkeit der Auslösezeit

+/– 0,1 s oder +/– 5 %

Beispiel

Das folgende Schaubild zeigt eine interne Erdschlussstrom-Auslösung im Betriebsstatus.

IΣs2 Interner Erdschlussstrom – Auslöseschwellenwert

Externer Erdschlussstrom

Beschreibung

Die Schutzfunktion für externe Erdschlussströme ist aktiviert, wenn:

  • Der Parameter „Erdschlussstrom – Modus“ auf Extern eingestellt ist und

  • Ein Stromwandlerverhältnis eingestellt ist.

Wenn „Erdschlussstrom - Modus“ auf Intern gesetzt ist, wird die Funktion für externe Erdschlussströme deaktiviert.

GEFAHR
UNSACHGEMÄẞE AUSLÖSUNGSERKENNUNG
  • Die Funktion für den externen Erdschlussstrom schützt das Personal nicht gegen Gefahren, die durch Erdschlussströme verursacht werden.
  • Schwellenwerte für Erdschlussstrom-Auslösungen müssen so eingestellt werden, dass der Motor und die zugehörige Ausrüstung geschützt sind.
  • Die Einstellungen für Erdschlussstrom-Auslösungen müssen den nationalen und örtlichen Sicherheitsvorschriften und -bestimmungen entsprechen.
Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen führt zu Tod oder schweren Verletzungen.

Der LTMR-Controller verfügt über zwei Klemmen – Z1 und Z2 –, die an einen externen Erdschlussstromsensor angeschlossen werden können. Die Schutzfunktion für externe Erdschlussströme misst den von der Sekundärklemme des externen Stromwandlers gelieferten Strom und signalisiert:

  • Einen Alarm, wenn der gelieferte Strom einen eingestellten Schwellenwert übersteigt.

  • Eine Auslösung, wenn der gelieferte Strom einen separat eingestellten Schwellenwert für einen festgelegten Zeitraum kontinuierlich übersteigt.

Die Schutzfunktion für externe Erdschlussströme verfügt über eine einzige Auslösezeitverzögerung.

Die Schutzfunktion für externe Erdschlussströme kann aktiviert werden, wenn sich der Motor im Status „Bereit“, „Anlauf“ oder „Betrieb“ befindet. Diese Funktion kann so konfiguriert werden, dass sie nur im Status „Anlauf“ deaktiviert und im Status „Bereit“ und „Betrieb“ aktiviert ist.

Die Auslösungs- und die Alarmüberwachung können separat aktiviert und deaktiviert werden.

Funktionsmerkmale

Die Schutzfunktion für externe Erdschlussströme umfasst folgende Merkmale:

  • Eine Messung des Erdschlussstroms in Ampere:

    • Erdschlussstrom

  • Zwei Schwellwerte:

    • Alarmschwellenwert

    • Auslöseschwellenwert

  • Eine Auslösezeitverzögerung:

    • Auslösetimeout

  • Zwei Funktionsausgänge:

    • Externer Erdschlussstrom – Alarm

    • Externer Erdschlussstrom – Auslösung

  • Eine Zählstatistik:

    • Erdschlussstrom – Auslösungszählung

Blockschaltplan

Igr Erdschlussstrom vom externen Erdstromwandler

Igr s1 Alarmschwellenwert

Igr s2 Auslöseschwellenwert

T Auslösetimeout

Parametereinstellungen

Die Schutzfunktion für externe Erdschlussströme umfasst folgende Parameter:

Parameter

Einstellbereich

Werkseinstellung

Externer Erdschlussstrom – Auslösetimeout

0,1–25 s in Schritten von 0,01 s

0,5 s

Externer Erdschlussstrom – Auslöseschwellenwert

0,02–20 A in Schritten von 0,01 A

1 A

Externer Erdschlussstrom – Alarmschwellenwert

0,02–20 A in Schritten von 0,01 A

1 A

Technische Kenndaten

Die Schutzfunktion für externe Erdschlussströme umfasst folgende Merkmale:

Eigenschaften

Wert

Hysterese

– 5 % des Auslöse- oder Alarmschwellenwerts

Genauigkeit der Auslösezeit

+/– 0,1 s oder +/– 5 %

Beispiel

Das folgende Schaubild zeigt das Auftreten einer externen Erdschlussstrom-Auslösung im Betriebsstatus.

Igr s2 Externer Erdschlussstrom – Auslöseschwellenwert

Motorspannungs-Schutzfunktionen

Übersicht

In diesem Kapitel werden die Motorspannungs-Schutzfunktionen des LTMR-Controllers beschrieben.

Spannung - Phasenunsymmetrie

Beschreibung

Die Funktion „Spannung – Phasenunsymmetrie“ signalisiert:

  • Einen Alarm, wenn die Spannung in einer zusammengesetzten Phase um mehr als einen eingestellten Prozentsatz vom Spannungsmittelwert in allen drei Phasen abweicht.

  • Eine Auslösung, wenn die Spannung in einer zusammengesetzten Phase für einen festgelegten Zeitraum um mehr als einen separat eingestellten Prozentsatz vom Spannungsmittelwert in allen drei Phasen abweicht.

HINWEIS: Eine zusammengesetzte Phase ist der kombinierte Messwert zweier Phasen: L1 + L2, L2 + L3 oder L3 + L1.

Diese Funktion:

  • ist aktiv, wenn der LTMR-Controller an ein Erweiterungsmodul angeschlossen ist,

  • ist aktiv, wenn der Spannungsmittelwert zwischen 50 % und 120 % der Nennspannung liegt,

  • ist verfügbar, wenn sich der Motor im Status „Bereit“, „Anlauf“ oder „Betrieb“ befindet,

  • betrifft nur 3-phasige Motoren.

Diese Funktion hat zwei einstellbare Auslösezeitverzögerungen:

  • eine gilt für Spannungsunsymmetrien, die im Status „Anlauf“ des Motors auftreten,

  • die andere gilt für Spannungsunsymmetrien, die im Status „Betrieb“ des Motors oder nach Ablauf der Schweranlaufzeit auftreten.

Beide Timer beginnen, wenn die Unsymmetrie im Status „Anlauf“ erkannt wird.

HINWEIS: Mit dieser Funktion können Sie kleinere Spannungsphasenunsymmetrien erkennen und den Motor davor schützen. Bei größeren Unsymmetrien, die über 40 % des Spannungsmittelwerts in allen drei Phasen liegen, verwenden Sie die Motorschutzfunktion für „Spannung Phasenverlust“.

Die Auslösungs- und die Alarmüberwachung können separat aktiviert und deaktiviert werden.

Funktionsmerkmale

Die Schutzfunktion „Spannung - Phasenunsymmetrie“ umfasst folgende Merkmale:

  • Zwei Schwellwerte:

    • Alarmschwellenwert

    • Auslöseschwellenwert

  • Zwei Auslösezeitverzögerungen:

    • Auslösetimeout Anlauf

    • Auslösetimeout in Betrieb

  • Zwei Funktionsausgänge:

    • Spannung – Phasenunsymmetrie – Alarm

    • Spannung – Phasenunsymmetrie – Auslösung

  • Eine Zählstatistik:

    • Spannung Phasenunsymmetrie – Auslösungszählung

  • Drei Anzeigen identifizieren die Phase mit der höchsten Spannungsunsymmetrie:

    • L1-L2 – höchste Unsymmetrie

    • L2-L3 – höchste Unsymmetrie

    • L3-L1 – höchste Unsymmetrie

Blockschaltplan

V1 L1-L2-Spannung

V2 L2-L3-Spannung

V3 L3-L1-Spannung

Ln Nummer(n) der Leiter mit der größten Abweichung von Vavg

Vs1 Alarmschwellenwert

Vs2 Auslöseschwellenwert

Vavg Spannungsmittelwert für drei Phasen

T1 Auslösetimeout Anlauf

T2 Auslösetimeout in Betrieb

Parametereinstellungen

Die Schutzfunktion „Spannung - Phasenunsymmetrie“ umfasst folgende Parameter:

Parameter

Einstellbereich

Werkseinstellung

Auslösung aktivieren

Aktivieren/Deaktivieren

Sperren

Auslösetimeout Anlauf

0,2–20 s in Schritten von 0,1 s

0,7 s

Auslösetimeout in Betrieb

0,2–20 s in Schritten von 0,1 s

2 s

Auslöseschwellenwert

3–15 % der berechneten Unsymmetrie in Schritten von 1 %

10%

Alarm aktivieren

Aktivieren/Deaktivieren

Sperren

Alarmschwellenwert

3–15 % der berechneten Unsymmetrie in Schritten von 1 %

10%

Technische Kenndaten

Die Schutzfunktion „Spannung - Phasenunsymmetrie“ umfasst folgende Merkmale:

Eigenschaften

Wert

Hysterese

– 5 % des Auslöse- oder Alarmschwellenwerts

Genauigkeit der Auslösezeit

+/– 0,1 s oder +/– 5 %

Beispiel

Das folgende Schaubild beschreibt das Auftreten einer Spannungsphasenunsymmetrie:

V%Δ Prozentuale Abweichung zwischen der Spannung in einer beliebigen Phase und dem Spannungsmittelwert der drei Phasen.

Vs2 Auslöseschwellenwert

Spannung – Phasenverlust

Beschreibung

Die Funktion „Spannung – Phasenverlust“ basiert auf der Funktion „Spannung – Phasenunsymmetrie“ und signalisiert:

  • Einen Alarm, wenn die Spannung in einer beliebigen Phase um mehr als 32 % vom Spannungsmittelwert in allen drei Phasen abweicht.

  • Eine Auslösung, wenn die Spannung in einer beliebigen Phase für einen festgelegten Zeitraum um mehr als 32 % vom Spannungsmittelwert in allen drei Phasen abweicht.

Diese Funktion:

  • ist aktiv, wenn der LTMR-Controller an ein Erweiterungsmodul angeschlossen ist

  • ist aktiv, wenn der Spannungsmittelwert zwischen 50 % und 120 % der Nennspannung liegt

  • ist verfügbar, wenn sich der Motor im Status „Bereit“ oder „Anlauf“ befindet

  • betrifft nur 3-phasige Motoren

Diese Funktion hat eine einzige, einstellbare Auslösezeitverzögerung.

HINWEIS: Diese Funktion dient zur Erkennung von und zum Schutz vor großen Spannungsphasenunsymmetrien, d. h. Unsymmetrien, die 40 % des Spannungsmittelwerts in allen drei Phasen überschreiten. Verwenden Sie bei kleineren Spannungsunsymmetrien die Motorschutzfunktion „Spannung – Phasenunsymmetrie“.

Die Funktion identifiziert die Phase, in der ein Spannungsverlust auftritt. Wenn die maximale Abweichung des Spannungsmittelwerts der drei Phasen für zwei Phasen gleich ist, identifiziert die Funktion beide Phasen.

Die Auslösungs- und die Alarmüberwachung können separat aktiviert und deaktiviert werden.

Funktionsmerkmale

Die Schutzfunktion „Spannung – Phasenverlust“ umfasst folgende Merkmale:

  • Einen festen Auslöse- und Alarmschwellenwert, der 32 % des Spannungsmittelwerts der drei Phasen entspricht.

  • Eine einzige, einstellbare Auslösezeitverzögerung:

    • Spannungsphasenverlust – Timeout

  • Zwei Funktionsausgänge:

    • Spannungsphasenverlust – Alarm

    • Spannungsphasenverlust – Auslösung

  • Eine Zählstatistik:

    • Spannungsphasenverlust – Auslösungszählung

  • Drei Anzeigen, die die Phase kennzeichnen, in der der Spannungsverlust auftritt:

    • L1-L2-Spannungsverlust

    • L2-L3-Spannungsverlust

    • L3-L1-Spannungsverlust

Blockschaltplan

V1 L1-L2-Spannung

V2 L2-L3-Spannung

V3 L3-L1-Spannung

Ln Netzspannungsnummer(n) mit der größten Abweichung von UØ

Spannungsmittelwert für drei Phasen

T Auslösetimeout

Parametereinstellungen

Die Schutzfunktion „Spannung Phasenverlust“ umfasst folgende konfigurierbare Parameter:

Parameter

Einstellbereich

Werkseinstellung

Auslösung aktivieren

Aktivieren/Deaktivieren

Aktivieren

Auslösetimeout

0,1–30 s in Schritten von 0,1 s

3 s

Alarm aktivieren

Aktivieren/Deaktivieren

Aktivieren

Technische Kenndaten

Die Schutzfunktion „Spannung Phasenverlust“ umfasst folgende Merkmale:

Kenndaten

Wert

Hysterese

45 % des Spannungsmittelwerts der drei Phasen

Genauigkeit der Auslösezeit

+/– 0,1 s oder +/– 5 %

Beispiel

Das folgende Schaubild zeigt eine Spannungsphasenverlust-Auslösung für einen Motor mit dem Status „Anlauf“:

ΔV% Prozentuale Abweichung zwischen der Spannung in einer beliebigen Phase und dem Spannungsmittelwert der drei Phasen.

Spannung Phasenumkehr

Beschreibung

Die Funktion „Spannung Phasenumkehr“ signalisiert eine Auslösung, wenn sie erkennt, dass die Spannungsphasen eines Dreiphasenmotors nicht mit der eingestellten Reihenfolge übereinstimmen – normalerweise ein Hinweis auf einen erkannten Verdrahtungsfehler. Verwenden Sie den Parameter „Motor - Phasensequenz“, um die Drehrichtung ABC oder ACB des Motors festzulegen.

Diese Funktion:

  • ist verfügbar, wenn der LTMR-Controller an ein Erweiterungsmodul angeschlossen ist,

  • ist aktiv, wenn der Spannungsmittelwert zwischen 50 % und 120 % der Nennspannung liegt,

  • ist verfügbar, wenn sich der Motor im Status „Bereit“, „Anlauf“ oder „Betrieb“ befindet,

  • betrifft nur 3-phasige Motoren,

  • Hat keinen Alarm und keinen Timer.

Diese Funktion kann aktiviert und deaktiviert werden.

Funktionsmerkmale

Die Funktion „Spannung Phasenumkehr“ fügt eine Zählstatistik hinzu: „Verdrahtung – Auslösungszählung“.

Parametereinstellungen

Die Schutzfunktion „Spannung Phasenumkehr“ umfasst folgende konfigurierbare Parameter:

Parameter

Einstellbereich

Werkseinstellung

Auslösung aktivieren

Aktivieren/Deaktivieren

Sperren

Motor - Phasensequenz

  • A-B-C

  • A-C-B

A-B-C

Technische Kenndaten

Die Funktion „Spannung Phasenumkehr“ umfasst folgende Merkmale:

Eigenschaften

Wert

Auslösezeit

Innerhalb von 0,2 s

Genauigkeit der Auslösezeit

+/– 0,1 s

Unterspannung

Beschreibung

Die Funktion „Unterspannung“ signalisiert:

  • Einen Alarm, wenn die Spannung einer Phase unter einen eingestellten Schwellenwert absinkt.

  • Eine Auslösung, wenn die Spannung einer Phase für einen festgelegten Zeitraum unter einen separat eingestellten Schwellenwert absinkt.

Diese Funktion hat eine einzige Auslösezeitverzögerung. Sowohl der Auslöse- als auch der Alarmschwellenwert sind als Prozentsatz der Parametereinstellung „Motor – Nennspannung“ (Vnom) definiert.

Die Funktion „Unterspannung“ steht nur im Status „Bereit“ und „Betrieb“ zur Verfügung, wenn der LTMR-Controller an ein Erweiterungsmodul angeschlossen ist.

Die Auslösungs- und die Alarmüberwachung können separat aktiviert und deaktiviert werden.

Funktionsmerkmale

Die Funktion „Unterspannung“ umfasst folgende Merkmale:

  • Zwei Schwellwerte:

    • Alarmschwellenwert

    • Auslöseschwellenwert

  • Eine Auslösezeitverzögerung:

    • Auslösetimeout

  • Zwei Funktionsausgänge:

    • Unterspannung – Alarm

    • Unterspannung – Auslösung

  • Eine Zählstatistik:

    • Unterspannung – Auslösungszählung

Blockschaltplan

V1 L1-L2-Spannung

V2 L2-L3-Spannung

V3 L3-L1-Spannung

Vs1 Alarmschwellenwert

Vs2 Auslöseschwellenwert

T Auslösetimeout

Parametereinstellungen

Die Funktion „Unterspannung“ umfasst folgende Parameter:

Parameter

Einstellbereich

Werkseinstellung

Auslösung aktivieren

Aktivieren/Deaktivieren

Sperren

Auslösetimeout

0,2–25 s in Schritten von 0,1 s

3 s

Auslöseschwellenwert

70–99 % der Motornennspannung in Schritten von 1 %

85%

Alarm aktivieren

Aktivieren/Deaktivieren

Sperren

Alarmschwellenwert

70–99 % der Motornennspannung in Schritten von 1 %

85%

Technische Kenndaten

Die Funktion „Unterspannung“ umfasst folgende Merkmale:

Eigenschaften

Wert

Hysterese

– 5 % des Auslöse- oder Alarmschwellenwerts

Genauigkeit der Auslösezeit

+/– 0,1 s oder +/– 5 %

Beispiel

Das folgende Schaubild zeigt das Auftreten einer Unterspannungsauslösung.

Vs2 Unterspannung – Auslöseschwellenwert

Überspannung

Beschreibung

Die Funktion „Überspannung“ signalisiert:

  • Einen Alarm, wenn die Spannung einer Phase einen eingestellten Schwellenwert überschreitet.

  • Eine Auslösung, wenn die Spannung einer Phase einen separat eingestellten Schwellenwert für einen festgelegten Zeitraum kontinuierlich übersteigt.

Diese Funktion hat eine einzige Auslösezeitverzögerung. Sowohl der Auslöse- als auch der Alarmschwellenwert sind als Prozentsatz der Parametereinstellung „Motor – Nennspannung“ (Vnom) definiert.

Die Funktion „Überspannung“ steht im Status „Bereit“ und „Betrieb“ zur Verfügung, wenn der LTMR-Controller an ein Erweiterungsmodul angeschlossen ist.

Die Auslösungs- und die Alarmüberwachung können separat aktiviert und deaktiviert werden.

Funktionsmerkmale

Die Funktion „Überspannung“ umfasst folgende Merkmale:

  • Zwei Schwellwerte:

    • Alarmschwellenwert

    • Auslöseschwellenwert

  • Eine Auslösezeitverzögerung:

    • Auslösetimeout

  • Zwei Funktionsausgänge:

    • Überspannung – Alarm

    • Überspannung – Auslösung

  • Eine Zählstatistik:

    • Überspannung – Auslösungszählung

Blockschaltplan

V1 L1-L2-Spannung

V2 L2-L3-Spannung

V3 L3-L1-Spannung

Vs1 Alarmschwellenwert

Vs2 Auslöseschwellenwert

T Auslösetimeout

Parametereinstellungen

Die Funktion „Überspannung“ umfasst folgende Parameter:

Parameter

Einstellbereich

Werkseinstellung

Auslösung aktivieren

Aktivieren/Deaktivieren

Sperren

Auslösetimeout

0,2–25 s in Schritten von 0,1 s

3 s

Auslöseschwellenwert

101–115 % der Motornennspannung in Schritten von 1 %

110%

Alarm aktivieren

Aktivieren/Deaktivieren

Sperren

Alarmschwellenwert

101–115 % der Motornennspannung in Schritten von 1 %

110%

Technische Kenndaten

Die Funktion „Überspannung“ umfasst folgende Merkmale:

Eigenschaften

Wert

Hysterese

–5 % des Auslöse- oder Alarmschwellenwerts

Genauigkeit der Auslösezeit

+/– 0,1 s oder +/– 5 %

Beispiel

Das folgende Schaubild zeigt das Auftreten einer Überspannungsauslösung.

Vs2 Überspannung – Auslöseschwellenwert

Management von Spannungseinbrüchen

Überblick

Wenn ein Spannungseinbruch festgestellt wird, kann der LTMR zwei verschiedene Funktionen ausführen, um die Last automatisch abzuwerfen und wieder anzuschließen:

Die Auswahl erfolgt über den Parameter „Spannungseinbruch - Modus“:

Lautet der Modus für den Spannungseinbruch…

Dann

0

…geschieht nichts.

1

...ist die Lastabwurf-Funktion freigegeben.

2

…ist die Funktion für automatischen Neustart freigegeben.

Die Funktionen für Lastabwurf und automatischen Neustart schließen sich gegenseitig aus.

Lastabwurf

Beschreibung

Der LTMR-Controller bietet eine Lastabwurffunktion, die Sie zur Deaktivierung nicht kritischer Lasten verwenden können, wenn das Spannungsniveau erheblich reduziert ist. So können Sie zum Beispiel die Lastabwurffunktion einsetzen, wenn die Netzspannungsversorgung auf ein Notfall-Generatorsystem übertragen wird, wobei das Generatorsystem nur eine begrenzte Anzahl kritischer Lasten versorgen kann.

Der LTMR überwacht den Lastabwurf nur dann, wenn die entsprechende Funktion gewählt ist.

Wenn die Lastabwurffunktion aktiviert ist, überwacht der LTMR-Controller den Phasenspannungs-Mittelwert und

  • meldet eine Lastabwurfbedingung, stoppt den Motor, wenn die Spannung unter einen konfigurierbaren Schwellwert für Spannungseinbruch fällt und über einen konfigurierbaren Lastabwurf-Zeitraum hinweg unter diesem Schwellwert bleibt,

  • löscht die Lastabwurfbedingung, wenn die Spannung über einen konfigurierbaren Schwellwert für den Neustart nach Spannungseinbruch steigt und über einen konfigurierbaren Zeitraum hinweg über diesem Schwellwert bleibt.

Wenn der LTMR-Controller die Lastabwurfbedingung gelöscht hat:

  • sendet er in der 2-Draht-Konfiguration (gehalten) einen Betriebsbefehl zum erneuten Starten des Motors,

  • startet er in der 3-Draht-Konfiguration (Impuls) den Motor nicht automatisch neu.

Im Motorbetriebsmodus „Überlast“ haben Lastabwurf-Zustände keine Auswirkung auf die Betriebszustände von O.1 und O.2.

Im Motorbetriebsmodus „Unabhängig“ haben Lastabwurf-Zustände keine Auswirkung auf den Betriebszustand von O.2.

Wenn Ihre Applikation ein weiteres Gerät beinhaltet, das für externen Lastabwurf sorgt, dann sollten Sie die Lastabwurffunktion des LTMR-Controllers nicht aktivieren.

Alle Schwellwerte und Timer für Spannungseinbruch können eingestellt werden, während sich der LTMR-Controller im normalen Betriebszustand befindet. Wenn ein Lastabwurf-Timer zum Zeitpunkt seiner Einstellung läuft, wird die neue Zeitdauer erst aktiv, wenn der Timer abgelaufen ist.

Die Funktion ist nur verfügbar, wenn Ihre Applikation ein LTME-Erweiterungsmodul enthält.

Funktionsmerkmale

Die Schutzfunktion „Lastabwurf“ umfasst folgende Merkmale:

  • Zwei Schwellwerte:

    • Spannungseinbruch - Schwellwert

    • Spannungseinbruch - Neustart Schwellwert

  • Zwei Zeitverzögerungen:

    • Lastabwurf - Timeout

    • Timeout für Neustart nach Spannungseinbruch

  • Ein Status-Flag:

    • Lastabwurf

  • Eine Zählstatistik:

    • Lastabwurf - Zähler

Außerdem bewirkt die Lastabwurffunktion Folgendes:

  • Deaktivierung der Logikausgänge O.1 und O.2.

  • Die Alarm-LED blinkt 5 Mal pro Sekunde.

Parametereinstellungen

Die Schutzfunktion „Lastabwurf“ hat folgende Parameter:

Parameter

Einstellbereich

Werkseinstellung

Spannungseinbruch – Modus

0 = Kein

1 = Lastabwurf

2 = Automatischer Neustart

0 = Kein

Lastabwurf – Timeout

1–9999 s in Schritten von 1 s

10 s

Spannungseinbruch – Schwellenwert

50–115 % der Motornennspannung

70%

Spannungseinbruch – Neustart-Timeout

1–9,999 s in Schritten von 1 s

2 s

Spannungseinbruch – Neustart-Schwellenwert

65–115 % der Motornennspannung

90%

Technische Kenndaten

Die Schutzfunktion „Lastabwurf“ hat folgende Merkmale:

Eigenschaften

Wert

Genauigkeit der Auslösezeit

+/– 0,1 s oder +/– 5 %

Zeitliche Abfolge

Das nachfolgende Schaubild ist ein Beispiel für die zeitliche Abfolge einer Lastabwurffunktion bei einer 2-Draht-Konfiguration mit automatischem Neustart.

1 Motor läuft

2 Lastabwurf, Motor gestoppt

3 Lastabwurf gelöscht, automatischer Motor-Neustart (2-Draht-Betrieb)

Automatischer Neustart

Beschreibung

Der LTMR-Controller bietet die Möglichkeit zum automatischen Neustart.

Wenn die Funktion für automatischen Neustart aktiviert ist, überwacht der LTMR-Controller die momentane Phasenspannung und erfasst Spannungseinbrüche. Die Funktion zur Erfassung von Spannungseinbrüchen und die Lastabwurf-Funktion nutzen einige Parameter gemeinsam.

Je nach Dauer des Spannungseinbruchs sieht die Funktion drei Neustartsequenzen vor:

  • Sofortiger Neustart: Der Motor wird automatisch neu gestartet.

  • Verzögerter Neustart: Der Motor startet nach einem Timeout automatisch neu.

  • Manueller Neustart: Der Motor wird manuell neu gestartet. Hierzu ist ein Laufbefehl („Run“) erforderlich.

Alle Timer für automatischen Neustart können eingestellt werden, während sich der LTMR-Controller im normalen Betriebszustand befindet. Wenn ein Timer für automatischen Neustart zum Zeitpunkt seiner Einstellung läuft, dann wird die neue Zeitdauer erst nach Ablauf der Timers aktiv.

Die Funktion ist nur verfügbar, wenn Ihre Applikation ein LTME-Erweiterungsmodul enthält.

Funktionsmerkmale

Die Funktion für automatischen Neustart umfasst folgende Merkmale:

  • Drei Zeitverzögerungen:

    • Timeout für sofortigen automatischen Neustart

    • Timeout für verzögerten automatischen Neustart

    • Timeout für Neustart nach Spannungseinbruch

  • Fünf Status-Flags:

    • Spannungseinbruch festgestellt: Am LTMR liegt ein Spannungseinbruch vor.

    • Spannungseinbruch aufgetreten: Während der letzten 4,5 Sekunden wurde ein Spannungseinbruch festgestellt.

    • Autom. Neustart – Sofort

    • Autom. Neustart – Verzögert

    • Autom. Neustart - Manuell

  • Drei Zählstatistiken:

    • Autom. Neustart – Zählung sofortiger Start

    • Autom. Neustart – Zählung verzögerter Start

    • Autom. Neustart – Zählung manueller Start

Parametereinstellungen

Die automatische Neustartfunktion umfasst folgende Parameter:

Parameter

Einstellbereich

Werkseinstellung

Spannungseinbruch – Modus

0 = Kein

1 = Lastabwurf

2 = Automatischer Neustart

0 = Kein

Spannungseinbruch – Schwellenwert

50–115 % der Motornennspannung

65%

Spannungseinbruch – Neustart-Schwellenwert

65–115 % der Motornennspannung

90%

Autom. Neustart – Sofortiges Timeout

0–0,4 s in Schritten von 0. 1 s

0,2 s

Autom. Neustart verzögert – Timeout

  • 0–300 s: Timeout-Einstellung in Schritten von 1 s

  • 301 s: Timeout unendlich

4 s

Spannungseinbruch – Neustart-Timeout

0–9,999 s in Schritten von 1 s

2 s

Technische Kenndaten

Die automatische Neustartfunktion weist folgende Kenndaten auf:

Eigenschaften

Wert

Genauigkeit des Timings

+/– 0,1 s oder +/– 5 %

Verhalten bei automatischem Neustart

Das Verhalten bei automatischem Neustart wird durch die Dauer des Spannungseinbruchs bestimmt, d. h. durch die Zeit zwischen Verlust und Wiederherstellung der Spannung.

Es sind zwei Einstellungen möglich:

  • Timeout für sofortigen Neustart

  • Timeout für verzögerten Neustart (mit einer über den Parameter „Verzögerungszeit für Neustart“ festgelegten Verzögerung)

Das folgende Schaubild zeigt die Phasen des automatischen Neustarts:

Wenn die Dauer des Spannungseinbruchs kürzer ist als das Timeout für einen sofortigen Neustart und wenn es sich dabei um einen zweiten Spannungseinbruch handelt, der innerhalb einer Sekunde aufgetreten ist, dann ist ein verzögerter Neustart des Motors erforderlich.

Wenn ein verzögerter Neustart aktiv ist (der Verzögerungs-Timer läuft):

  • wird der Timer im Falle eines Spannungseinbruchs für die Dauer des Spannungseinbruchs angehalten,

  • wird der verzögerte Neustart abgebrochen, wenn ein Start- oder Stoppbefehl erteilt wird.

Zeitliche Abfolge – Sofortiger Neustart

Das folgende Schaubild dient als Beispiel für die zeitliche Abfolge bei einem automatischen Neustart:

1 Motor läuft

2 Spannungseinbruch festgestellt, Motor gestoppt

3 Spannungseinbruch behoben, automatischer Motor-Neustart

Zeitliche Abfolge – Verzögerter Neustart

Das folgende Schaubild dient als Beispiel für die zeitliche Abfolge bei einem verzögerten Neustart:

1 Motor läuft

2 Spannungseinbruch festgestellt, Motor gestoppt

3 Spannungseinbruch behoben, automatischer Motor-Neustart

Zeitliche Abfolge – Manueller Neustart

Das folgende Schaubild dient als Beispiel für die zeitliche Abfolge bei einem manuellen Neustart:

1 Motor läuft

2 Spannungseinbruch festgestellt, Motor gestoppt

3 Spannungseinbruch behoben, automatischer Motor-Neustart

Motorleistungsschutzfunktionen

Übersicht

In diesem Kapitel werden die Motorleistungs-Schutzfunktionen des LTMR-Controllers beschrieben.

Unterleistung

Beschreibung

Die Funktion „Unterleistung“ signalisiert:

  • Einen Alarm, wenn der Wert der Wirkleistung unter einen eingestellten Schwellenwert absinkt.

  • Eine Auslösung, wenn der Wert der Wirkleistung für einen festgelegten Zeitraum unter einen separat eingestellten Schwellenwert absinkt.

Diese Funktion hat eine einzige Auslösezeitverzögerung. Sowohl der Auslöse- als auch der Alarmschwellenwert sind als Prozentsatz der Parametereinstellung „Motor – Nennleistung“ (Pnom) definiert.

Die Funktion „Unterleistung“ steht nur im Status „Betrieb“ zur Verfügung, wenn der LTMR-Controller an ein Erweiterungsmodul angeschlossen ist.

Die Auslösungs- und die Alarmüberwachung können separat aktiviert und deaktiviert werden.

Funktionsmerkmale

Die Funktion „Unterleistung“ umfasst folgende Merkmale:

  • Zwei Schwellwerte:

    • Unterleistung – Alarmschwellenwert

    • Unterleistung – Auslöseschwellenwert

  • Eine Auslösezeitverzögerung:

    • Unterleistung – Auslösetimeout

  • Zwei Funktionsausgänge:

    • Unterleistung – Alarm

    • Unterleistung – Auslösung

  • Eine Zählstatistik:

    • Unterleistung – Auslösungszählung

Blockschaltplan

Vavg Quadratischer Spannungsmittelwert

Iavg Quadratischer Strommittelwert

P Leistung

Ps1 Alarmschwellenwert

Ps2 Auslöseschwellenwert

T Auslösetimeout

Parametereinstellungen

Die Funktion „Unterleistung“ umfasst folgende Parameter:

Parameter

Einstellbereich

Werkseinstellung

Auslösung aktivieren

Aktivieren/Deaktivieren

Sperren

Auslösetimeout

1–100 s in Schritten von 1 s

60 s

Auslöseschwellenwert

20–800 % des Motornennstroms in Schritten von 1 %

20%

Alarm aktivieren

Aktivieren/Deaktivieren

Sperren

Alarmschwellenwert

20–800 % des Motornennstroms in Schritten von 1 %

30%

Technische Kenndaten

Die Funktion „Unterleistung“ umfasst folgende Merkmale:

Eigenschaften

Wert

Hysterese

– 5 % des Auslöse- oder Alarmschwellenwerts

Genauigkeit

+/– 5 %

Beispiel

Das folgende Schaubild zeigt das Auftreten einer Unterleitungsauslösung.

Ps2 Unterleistung – Auslöseschwellenwert

Überleistung

Beschreibung

Die Funktion „Überleistung“ signalisiert:

  • Einen Alarm, wenn der Wert der Wirkleistung einen eingestellten Schwellenwert überschreitet.

  • Eine Auslösung, wenn der Wert der Wirkleistung für einen eingestellten Zeitraum einen separat eingestellten Schwellenwert übersteigt.

Diese Funktion hat eine einzige Auslösezeitverzögerung. Sowohl der Auslöse- als auch der Alarmschwellenwert sind als Prozentsatz der Parametereinstellung „Motor – Nennleistung“ (Pnom) definiert.

Die Funktion „Überleistung“ steht nur im Status „Betrieb“ zur Verfügung, wenn der LTMR-Controller an ein Erweiterungsmodul angeschlossen ist.

Die Auslösungs- und die Alarmüberwachung können separat aktiviert und deaktiviert werden.

Funktionsmerkmale

Die Funktion „Überleistung“ umfasst folgende Merkmale:

  • Zwei Schwellwerte:

    • Überleistung – Alarmschwellenwert

    • Überleistung – Auslöseschwellenwert

  • Eine Auslösezeitverzögerung:

    • Überleistung – Auslösetimeout

  • Zwei Funktionsausgänge:

    • Überleistung – Alarm

    • Überleistung – Auslösung

  • Eine Zählstatistik:

    • Überleistung – Auslösungszählung

Blockschaltplan

Vavg Quadratischer Spannungsmittelwert

Iavg Quadratischer Strommittelwert

P Leistung

Ps1 Alarmschwellenwert

Ps2 Auslöseschwellenwert

T Auslösetimeout

Parametereinstellungen

Die Funktion „Überleistung“ umfasst folgende Parameter:

Parameter

Einstellbereich

Werkseinstellung

Auslösung aktivieren

Aktivieren/Deaktivieren

Sperren

Auslösetimeout

1–100 s in Schritten von 1 s

60 s

Auslöseschwellenwert

20–800 % des Motornennstroms in Schritten von 1 %

150%

Alarm aktivieren

Aktivieren/Deaktivieren

Sperren

Alarmschwellenwert

20–800 % des Motornennstroms in Schritten von 1 %

150%

Technische Kenndaten

Die Funktion „Überleistung“ umfasst folgende Merkmale:

Eigenschaften

Wert

Hysterese

– 5 % des Auslöse- oder Alarmschwellenwerts

Genauigkeit

+/– 5 %

Beispiel

Das folgende Schaubild zeigt das Auftreten einer Überleistungsauslösung.

Ps2 Überleistung – Auslöseschwellenwert

Unterleistungsfaktor

Beschreibung

Die Schutzfunktion „Unterleistungsfaktor“ überwacht den Wert des Leistungsfaktors und signalisiert:

  • Einen Alarm, wenn der Wert des Leistungsfaktors unter einen eingestellten Schwellenwert absinkt.

  • Eine Auslösung, wenn der Wert des Leistungsfaktors für einen festgelegten Zeitraum unter einen separat eingestellten Schwellenwert absinkt.

Diese Funktion hat eine einzige Auslösezeitverzögerung.

Die Unterleistungsfaktor-Schutzfunktion steht nur im Status „Betrieb“ zur Verfügung, wenn der LTMR-Controller an ein Erweiterungsmodul angeschlossen ist.

Die Auslösungs- und die Alarmüberwachung können separat aktiviert und deaktiviert werden.

Funktionsmerkmale

Die Funktion „Unterleistungsfaktor“ umfasst folgende Merkmale:

  • Zwei Schwellwerte:

    • Unterleistungsfaktor – Alarmschwellenwert

    • Unterleistungsfaktor – Auslöseschwellenwert

  • Eine Auslösezeitverzögerung:

    • Unterleistungsfaktor – Auslösetimeout

  • Zwei Funktionsausgänge:

    • Unterleistungsfaktor – Alarm

    • Unterleistungsfaktor – Auslösung

  • Eine Zählstatistik:

    • Unterleistungsfaktor – Auslösungszählung

Blockschaltplan

cosϕs1 Unterleistungsfaktor – Alarmschwellenwert

cosϕs2 Unterleistungsfaktor – Auslöseschwellenwert

T Unterleistungsfaktor – Auslösetimeout

Parametereinstellungen

Die Funktion „Unterleistungsfaktor“ umfasst folgende Parameter:

Parameter

Einstellbereich

Werkseinstellung

Auslösung aktivieren

Aktivieren/Deaktivieren

Sperren

Auslösetimeout

1–25 s in Schritten von 0,1 s

10 s

Auslöseschwellenwert

0–1 x Leistungsfaktor in Schritten von 0,01

0,60

Alarm aktivieren

Aktivieren/Deaktivieren

Sperren

Alarmschwellenwert

0–1 x Leistungsfaktor in Schritten von 0,01

0,60

Technische Kenndaten

Die Funktion „Unterleistungsfaktor“ umfasst folgende Merkmale:

Eigenschaften

Wert

Hysterese

– 5 % des Auslöse- oder Alarmschwellenwerts

Genauigkeit

+/– 3° oder +/– 10 % (für cos ϕ ≥ 0,6)

Genauigkeit der Auslösezeit

+/– 0,1 s oder +/– 5 %

Beispiel

Das folgende Schaubild zeigt das Auftreten einer Unterleistungsfaktor-Auslösung.

cosϕs2 Unterleistungsfaktor – Auslöseschwellenwert

Überleistungsfaktor

Beschreibung

Die Schutzfunktion „Überleistungsfaktor“ überwacht den Wert des Leistungsfaktors und signalisiert:

  • Einen Alarm, wenn der Wert des Leistungsfaktors einen eingestellten Schwellenwert übersteigt.

  • Eine Auslösung, wenn der Wert des Leistungsfaktors für einen festgelegten Zeitraum einen separat eingestellten Schwellenwert übersteigt.

Diese Funktion hat eine einzige Auslösezeitverzögerung.

Die Überleistungsfaktor-Schutzfunktion steht nur im Status „Betrieb“ zur Verfügung, wenn der LTMR-Controller an ein Erweiterungsmodul angeschlossen ist.

Die Auslösungs- und die Alarmüberwachung können separat aktiviert und deaktiviert werden.

Funktionsmerkmale

Die Funktion „Überleistungsfaktor“ umfasst folgende Merkmale:

  • Zwei Schwellwerte:

    • Überleistungsfaktor – Alarmschwellenwert

    • Überleistungsfaktor – Auslöseschwellenwert

  • Eine Auslösezeitverzögerung:

    • Überleistungsfaktor – Auslösetimeout

  • Zwei Funktionsausgänge:

    • Überleistungsfaktor – Alarm

    • Überleistungsfaktor – Auslösung

  • Eine Zählstatistik:

    • Überleistungsfaktor – Auslösungszählung

Blockschaltplan

cosϕs1 Überleistungsfaktor – Alarmschwellenwert

cosϕs2 Überleistungsfaktor – Auslöseschwellenwert

T Überleistungsfaktor – Auslösetimeout

Parametereinstellungen

Die Funktion „Überleistungsfaktor“ umfasst folgende Parameter:

Parameter

Einstellbereich

Werkseinstellung

Auslösung aktivieren

Aktivieren/Deaktivieren

Sperren

Auslösetimeout

1–25 s in Schritten von 0,1 s

10 s

Auslöseschwellenwert

0–1 x Leistungsfaktor in Schritten von 0,01

0,90

Alarm aktivieren

Aktivieren/Deaktivieren

Sperren

Alarmschwellenwert

0–1 x Leistungsfaktor in Schritten von 0,01

0,90

Technische Kenndaten

Die Funktion „Überleistungsfaktor“ umfasst folgende Merkmale:

Eigenschaften

Wert

Hysterese

– 5 % des Auslöse- oder Alarmschwellenwerts

Genauigkeit

+/– 3° oder +/– 10 % (für cos ϕ ≥ 0,6)

Genauigkeit der Auslösezeit

+/– 0,1 s oder +/– 5 %

Beispiel

Das folgende Schaubild zeigt das Auftreten einer Überleistungsfaktor-Auslösung.

cosϕs2 Überleistungsfaktor – Auslöseschwellenwert

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