DOCA0302DE-04

Modbus-Client/Server-Prinzip

Überblick

Das Modbus-Protokoll tauscht unter Verwendung eines Anfrage-Antwort-Mechanismus Daten zwischen einem Client und einem Server aus. Bei einem Kommunikationsprotokoll nach dem Client/Server-Prinzip steuert ein Gerät (der Client) ein oder mehrere andere Geräte (die Server). Ein Modbus-Standardnetzwerk besteht aus einem Client und bis zu 31 Servern.

HINWEIS: Ein detaillierte Beschreibung des Modbus-Protokoll finden Sie unter www.modbus.org.

Merkmale des Client/Server-Prinzips

Das Client/Server-Prinzip weist folgende Merkmale auf:

  • Es ist jeweils nur ein Client mit dem Netzwerk verbunden.

  • Nur der Client kann die Kommunikation starten und Anfragen an Server senden.

  • Der Client kann jeden Server einzeln über dessen jeweilige Adresse oder alle Server gleichzeitig über die Adresse 0 ansprechen.

  • Die Server können nur Antworten an den Client senden.

  • Server können die Kommunikation weder mit dem Client noch mit den anderen Servern starten.

Client/Server-Kommunikationsmodi

Das Modbus-Protokoll kann Daten in zwei Kommunikationsmodi austauschen:

  • Anfrage-Antwort-Modus

  • Broadcast-Modus

Jedes I/O Smart Link-Gerät verfügt über eine Modbus-Adresse (1 bis 99) und sammelt die Daten der Geräte, die an seine 11 Kanäle (Ti24-Schnittstelle) angeschlossen sind.

Die Zustände und Steuerbefehle für jedes mit I/O Smart Link verbundene Gerät sind in Registern zugänglich, deren Adresse von dem Kanal (1 bis 11) abhängt, an den das Gerät angeschlossen ist.

Anfrage-Antwort-Modus

Im Anfrage-/Antwortmodus spricht der Client geszielt 1 Server unter Verwendung der dedizierten Serveradresse an. Der Server verarbeitet den Request und antwortet dann dem Client.

Broadcast-Modus

Im Broadcast-Modus spricht der Client alle Server über die Adresse 0 an. Server antworten nicht auf Broadcast-Nachrichten.

Bearbeitungszeit

Die Bearbeitungszeit Tr ist die Zeit zwischen dem Empfang einer Anfrage (Anforderung) und dem Senden der Antwort.

Der typische Wert der Bearbeitungszeit Tr beträgt beim Modbus-Protokoll weniger als 10 ms.

Datenaustausch

Das Modbus-Protokoll verwendet zwei Datentypen:

  • Bits

  • 16-Bit-Wörter, die als Register bezeichnet werden

Jedes Register verfügt über eine Registernummer. Jeder Datentyp (Bit oder Register) verfügt über eine 16-Bit-Adresse.

Mit dem Modbus-Protokoll ausgetauschte Nachrichten enthalten die Adresse der zu verarbeitenden Daten.

Frames

Alle mit dem Modbus-Protokoll ausgetauschten Frames umfassen maximal 256 Bytes und bestehen aus vier Feldern:

Feld

Definition

Größe

Beschreibung

1

Servernummer

1 Byte

Ziel der Anfrage

  • 0: Broadcast (alle Server sind betroffen)

  • 1–247: Einzelnes Ziel

2

Funktionscode

1 Byte

Modbus-Funktion

3

  • Daten

  • Unterfunktionscode

n Bytes

  • Anfrage- bzw. Antwortdaten

  • Unterfunktionscode

4

Kontrolle

2 Bytes

CRC16 (zur Prüfung von Übertragungsfehlern)

Datenformat

Das Datenformat wird, wie in der folgenden Tabelle gezeigt, gemäß dem Modbus RTU-Format konfiguriert:

Start

Daten

Parität

Anhalten

1 Bit

8 Bits

1 Bit

1 Bit

HINWEIS: Das Modbus-RTU-Datenformat setzt sich aus 11 Bits zusammen.

Es erfordert eine gerade Parität. Andere Modi (ungerade Parität, keine Parität) können u. U. auch verwendet werden.

Wenn keine Parität im Modbus-Client implementiert ist, muss ein zusätzliches Stoppbit durch den Modbus–Client übertragen werden, um den Zeichenübertragungsblock auf ein vollständiges 11-Bit-Asynchronzeichen aufzufüllen.

HINWEIS: Ein detaillierte Beschreibung des Modbus-Protokoll finden Sie unter www.modbus.org.
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