7DE02-0421-03

Inbetriebnahme für Konformität mit Funktionssicherheitsstandards

Einführung

In einer mit den Funktionssicherheitsstandards konformen Installation müssen Sie die vollständige Geräte- und Netzeinrichtung prüfen, bevor die Installation eingesetzt wird.

Inbetriebnahmeverfahren

Phase Beschreibung
1

Überprüfen Sie, ob die Geräteverdrahtung der Beschreibung im Abschnitt „Installation und Verdrahtung des Produkts“ entspricht. Siehe Produktinstallation und -verdrahtung.

2

Überprüfen Sie, ob die Geräteeinstellungen der Beschreibung im Abschnitt „Produktkonfiguration“ entsprechen. Siehe Konformitätsanforderungen der Sicherheitsnormen.

Modbus/98-Protokoll für die Inbetriebnahme verwenden

Das Geräte-Kommunikationsprotokoll ist konform mit den Anforderungen von IEC60730-1: Anhang H (Softwareklasse B). Wenn dieses Kommunikationsprotokoll anstelle der Standard-Modbus-Schnittstelle verwendet wird, ergibt sich ein funktionssicherer Kanal zwischen dem Gerät und dem Netz.

Sie können das Gerätekonfigurations- und -Inbetriebnahmeverfahren überprüfen (Isolationsüberwachung und Isolationsfehlererkennung prüfen), indem Sie sicherstellen, dass die auf dem Gerät eingestellten Werte den Erwartungen entsprechen (Modbus/98-Schreibfunktion) und dass die aus dem Gerät ausgelesenen Werte zuverlässig sind (nach Klasse B IEC 60730-1 Anhang H).

Das Protokoll ist ein Add-on des Standard-Modbus-Protokolls (wie in der Anleitung „Modbus Serial Line Protocol and Implementation Guide v1.02“ auf Modbus.org definiert), das einen benutzerspezifischen Funktionscode nutzt: 98 (0x62). Eine detaillierte Beschreibung des Protokolls und eine Implementierungsanleitung für den Master-Treiber finden Sie im Spezialdokument zum Modbus/98-Protokoll.

Das Protokoll basiert auf einem Sitzungsmechanismus, durch den die Kommunikation innerhalb einer sicheren Struktur gemäß der nachstehenden Beschreibung erfolgt:

Während einer aktiven Sitzung können mehrere Modbus/98-Lese-/-Schreibvorgänge durchgeführt werden, allerdings muss die Sitzung am Ende einer Sequenz geschlossen werden.

HINWEIS: Der Master im System muss bestätigen, dass die Sitzungen geschlossen wurden. Durch das Einstellen eines Timeouts während der Sequenz zum Öffnen einer Sitzung können Sie die Sitzung nach einer bestimmten Zeit automatisch schließen lassen.

Über dieses Protokoll stehen die folgenden Merkmale zur Verfügung:

  • Datenintegrität: Die Integrität der vom Gerät übertragenen und verarbeiteten Daten wird auch im Fall von Geräte- und Systemstörungen gewährleistet, da im Protokoll spezifische Fehlermanagementmechanismen eingebettet sind.

  • Kommunikationssynchronisierung: Die Übertragungen erfolgen sequenziell und innerhalb eines gültigen Zeitfensters.

  • Sichere Verbindung: Die Master- und Slave-Geräte identifizieren beide Enden der aktiven Kommunikationssitzung anhand eines eindeutigen Tokens, das bei jeder Sitzung neu initialisiert wird.

Sie können beide Protokolle (Standard und /98) gleichzeitig im Gerät verwenden. Damit jedoch alle Anforderungen der Funktionssicherheitsstandards erfüllt werden, muss für das Netz, in dem das Gerät integriert wird, die folgende Konfigurationssequenz (unter Verwendung des Modbus/98-Protokolls) implementiert werden:

Parameter Adresse Register Wert Bemerkung
Dez Hex Dez Hex
Standard-Modbus sperren 754 2F2 755 2F3 1 (ON) Lesefunktion ist immer noch aktiv
MMS mit Kennwort sperren 3014 BC6 3015 BC7 0000...9999 Kennwort einstellen
3015 BC7 3016 BC8 1 Kennwortschutz aktivieren
HINWEIS: Die aufgeführten Parameter werden in einem nicht-flüchtigen Speicher abgelegt und gehen deshalb auch bei einem Aus-/Einschaltzyklus nicht verloren.

Das Gerät kann nicht überprüfen, ob die empfangenen Daten korrekt und für das Netz anwendbar sind. Es kann nur die Integrität der empfangenen Daten überprüfen.

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