Sicherheitsanwendungen
Die erweiterten TeSys Giga-Schütze und die TeSys Giga-Standardschütze können in Sicherheitsanwendungen eingesetzt werden. In solchen Anwendungen sind sie als sicherheitsrelevante Komponenten Teil der Sicherheitskette und schalten die Motorversorgung ab, d. h. führen einen Stopp der Kategorie 0 gemäß IEC 60204-1 durch.
Sie werden über die Ausgänge einer Sicherheits-SPS, eines Sicherheitsrelais oder eines Sicherheitsschalters gesteuert und ermöglichen dank der Spiegelhilfskontakte bei Bedarf eine äußerst zuverlässige Überwachung ihres Status.
Hilfskontakte zeigen den Schützstatus an. Sie können für optische Fernsignalisierung, Alarme, elektrische Verriegelung, Relaisaktivierung usw. verwendet werden.
Jedes Schütz ist standardmäßig mit 1 NO- + 1 NC-Hilfsschaltermodul ausgestattet. Der Öffnerkontakt (NC) des Hilfsschaltermoduls ist ein Spiegelkontakt gemäß IEC 60947-4-1 und ist mechanisch verbunden, um den Zustand der Hauptleistungskontakte und überall dort, wo die Zuverlässigkeit des Hilfsschalterzustands wichtig ist, zuverlässig darzustellen. Die Hauptleistungskontakte und der Öffner des Hilfskontakts können nicht gleichzeitig geschlossen werden.
Anschlusstyp: Einstecktyp.
Die Verwendung eines Spiegelkontakts, der mit einem Eingang der Sicherheits-SPS oder des Sicherheitsrelais verdrahtet und kontinuierlich vom System gelesen wird, ermöglicht eine Erhöhung der Diagnosedeckung dieses Subsystems auf bis zu 99 %.
Es sind 4 Schaltbilder möglich, um einen Stopp der Kategorie 0 auszuführen, je nach:
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Art des Schützes, erweitert oder Standard
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Steuerungsmodus des erweiterten Schützes
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UNBEABSICHTIGTER GERÄTEBETRIEB
Bemessen Sie die Befehlskomponenten entsprechend den Eigenschaften
des Schützsteuermoduls.
Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Tod, schwere Verletzungen oder Sachschäden
zur Folge haben.
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Erweitertes Schütz ohne Verwendung der SPS-Eingänge
Der SPS-Eingangsschalter des erweiterten Schützes befindet sich in der Stellung AUS.
Im Fall eines Sicherheitsstopps sind die Pole geöffnet, sobald die Steuerspannung von den Klemmen A1–A2 des Steuermoduls entfernt wird.
Die Kenndaten der Komponenten, die das Schütz steuern, müssen mit den Kenndaten des Steuermoduls kompatibel sein.
Erweitertes Schütz mit Verwendung der SPS-Eingänge für Standardbetrieb und Sicherheitsstopp
Der SPS-Eingangsschalter des erweiterten Schützes befindet sich in der Stellung EIN.
Die Klemmen des Steuermoduls A1-A2 werden zur Versorgung der Elektronik und der Spule des Steuermoduls verwendet.
Die Klemmen X1-X2-X3 des Steuermoduls dienen zum Schließen und Öffnen des Schützes im Standardbetrieb oder beim Sicherheitsstopp. Im Fall eines Sicherheitsstopps werden die Pole geöffnet, sobald der Befehl an den X3-Klemmen AUS ist. Der Eingang X3 ist fehlersicher.
Die Kenndaten der Komponenten, die das Schütz steuern, müssen mit den Kenndaten des Steuermoduls kompatibel sein.
Erweitertes Schütz mit Verwendung der SPS-Eingänge für Standardbetrieb und Abschaltung der Steuerspannung an A1 A2 im Falle eines Sicherheitsstopps
Der SPS-Eingangsschalter des erweiterten Schützes befindet sich in der Stellung EIN.
Die Klemmen des Steuermoduls A1-A2 werden zur Versorgung der Elektronik und der Spule des Steuermoduls verwendet.
Die Klemmen X1-X2-X3 des Steuermoduls dienen zum Schließen und Öffnen des Schützes im Standardbetrieb.
Im Fall eines Sicherheitsstopps sind die Pole geöffnet, sobald die Steuerspannung von den Klemmen A1–A2 des Steuermoduls entfernt wird.
Die Kenndaten der Komponenten, die das Schütz steuern, müssen mit den Kenndaten des Steuermoduls kompatibel sein.
Standardschütz
Im Fall eines Sicherheitsstopps sind die Pole geöffnet, sobald die Steuerspannung von den Klemmen A1–A2 des Steuermoduls entfernt wird.
Die Kenndaten der Komponenten, die das Schütz steuern, müssen mit den Kenndaten des Steuermoduls kompatibel sein.
SIL2-Anwendungsbeispiel
SIL2-Anwendungsbeispiel für die Überwachung von Schutzvorrichtungen mit
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codierten Magnetschaltern
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Sicherheitsmodul
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zwei erweiterten Schützen, die die SPS-Eingänge für den Standardbetrieb und den Sicherheitsstopp verwenden
Nummer |
Gerät |
Bemerkungen |
1 |
XCSDMP590L01M12 |
Zwei kodierte Magnetschalter mit antivalenten Ausgängen (je ein NO und ein NC). |
2 |
LC1G●●●A |
Zwei erweiterte TeSys Giga-Schütze. Die Übersicht über die Hardware enthält keine Details zur Verbindung zwischen den Spiegelkontakten der erweiterten Schütze und dem Sicherheitsmodul. |
3 |
XPSUS12 |
Sicherheitsmodul |
4 |
Harmony XB4 |
Drucktaster für überwachten Start/Neustart. Dieser Drucktaster dient dazu, das Signal zum Verlassen des definierten sicheren Zustands der Sicherheitskettenlösung auszugeben. Die Maschine bzw. der Prozess wird nicht gestartet bzw. neu gestartet. |
5 |
ABL●●●● |
Spannungsversorgung |
6 |
M221 Logic Controller |
Digitaler Eingang, verbunden mit dem Statusausgang des Sicherheitsmoduls |
7 |
Motor |
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Anwendungsbeispiele finden Sie im Handbuch zur Sicherheitskettenlösung.
Sicherheitsstopp der Kategorie 0 – Testverfahren
Die Funktion Sicherheitsstopp der Kategorie 0 muss regelmäßig in Übereinstimmung mit Normen und örtlichen Vorschriften getestet werden.
Beim Fehlen örtlicher Vorschriften empfiehlt Schneider Electric, das Testverfahren für den Sicherheitsstopp der Kategorie 0 einmal jährlich durchzuführen.
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Schalten Sie die Spannungsversorgung ab, indem Sie den vorgeschalteten Leistungsschalter oder Lasttrennschalter öffnen.
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Schließen Sie die Schütze.
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Drücken Sie den Not-Aus-Taster.
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Prüfen Sie, ob die Schütze geöffnet sind.
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Vergewissern Sie sich, dass die NC-Hilfskontakte der Schütze (21-22, 31-32, 61-62, 71-72) geschlossen sind.
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Schalten Sie das Not-Aus-System wieder ein.
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Schließen Sie die Schütze.
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Vergewissern Sie sich, dass die NC-Hilfskontakte der Schütze (21-22, 31-32, 61-62, 71-72) geöffnet sind.
Wenn eine der Prüfungen nicht erfolgreich ist, siehe Fehlerbehebung.